DSW verklagt Wirecard-Bilanzprüfer EY auf Schadensersatz

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat für mehr als 13.000 Wirecard-Anleger eine Schadensersatzklage gegen den Bilanzprüfer EY eingereicht. Die mit Anhängen 80.000 Seiten dicke Klage sei am Freitag beim LG München eingereicht worden, teilte die DSW in Düsseldorf mit.

Institutionelle und private Investoren fordern von EY mehr als 700 Millionen Euro. Die Kosten der Klage übernähmen britische Prozessfinanzier, die dafür im Erfolgsfall einen Teil des eingeklagten Geldes erhielten, so die DSW weiter.

Der damals im Dax notierte Zahlungsdienstleister Wirecard war 2020 zusammengebrochen, nachdem 1,9 Milliarden angeblich auf Treuhandkonten verbuchte Euro nicht auffindbar waren. Ein Musterverfahren geschädigter Aktionäre vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht soll zentrale Fragen klären und mit seinem Urteil die Leitschnur für die weiteren Verfahren vorgeben. Zu den Beklagten zählen Ex-Wirecard-Manager und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die die Bilanzen jahrelang testiert hatte. Der wegen Betrugs angeklagte frühere Vorstandschef Markus Braun steht seit einem Jahr in München vor dem Strafgericht.

Redaktion beck-aktuell, ew, 22. Dezember 2023 (dpa).