Digital Markets Act: Apple und Google setzen einige Vorgaben noch nicht um

Seit dem 7. März ist der Digital Markets Act verpflichtend für große Digitalkonzerne. Doch setzen diese die Regeln auch um? Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat das für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS untersucht und festgestellt, dass weder Google noch Apple den Vorgaben aus Brüssel vollständig nachkommen. 

Google habe für die gängigste Version seines mobilen Betriebssystems, Android 13, zum Stichtag kein Update zur Verfügung gestellt. Für Apple iOS gebe es zwar ein Update. Dieses umfasse aber nicht alle notwendigen Änderungen, so der vzbv. Zwar erlaube Google beispielsweise bereits seit einiger Zeit "Sideloading". Dadurch könnten Apps aus anderen Quellen als dem offiziellen Google App-Store installiert werden. Vorinstallierte Apps hätten im Test jedoch weiterhin nicht in allen Fällen deinstalliert werden können.

Das Update, mit dem Apple auf den DMA reagiert habe, steht laut vzbv für Smartphones ab dem iPhone XS zur Verfügung, das 2018 erschienen ist. Verbraucher und Verbraucherinnen, die das Update auf ihrem Gerät installieren, würden danach gefragt, welchen Browser sie als Standard verwenden wollen. Allerdings habe sich beispielsweise Safari im Test nicht vollständig deinstallieren lassen und eine andere Karten-App als Apples eigene habe nicht zum Standard gemacht werden können. Hier sieht der vzbv Nachbesserungsbedarf.

Der vzbv sieht die Europäische Kommission am Zug. Sie müsse beobachten, ob und inwieweit die großen Digitalkonzerne, zu denen auch Meta, Amazon, Tiktok und Microsoft gehören, den DMA umsetzen, gegebenenfalls müsse sie gegen Verstöße vorgehen und im Zweifelsfall Untersuchungsverfahren einleiten.

Redaktion beck-aktuell, bw, 11. März 2024.