Bun­des­ka­bi­nett be­schlie­ßt Kin­der­grund­si­che­rung

Das Ka­bi­nett hat am Mitt­woch die hart um­kämpf­te Kin­der­grund­si­che­rung be­schlos­sen. Künf­tig sol­len Leis­tun­gen wie Kin­der­geld, Leis­tun­gen aus dem Bür­ger­geld für Kin­der und Kin­der­zu­schlag ge­bün­delt wer­den. Durch mehr Über­sicht und eine zen­tra­le Platt­form sol­len mehr An­spruchs­be­rech­tig­te er­reicht wer­den.

Die Kin­der­grund­si­che­rung schaf­fe "einen Sys­tem­wech­sel – weg von der Hol­schuld von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern hin zu einer Bring­schuld des Staa­tes", sagte Fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Lisa Paus (Grüne) im An­schluss an den Ka­bi­netts­be­schluss. Schlie­ß­lich wür­den Fa­mi­li­en künf­tig di­rekt vom Fa­mi­li­en­ser­vice über mög­li­che An­sprü­che in­for­miert, und die Be­rech­nung und Aus­zah­lung der Leis­tun­gen wer­den ein­fa­cher.

Drei Kom­po­nen­ten: Kin­der­ga­ran­tie­be­trag, Kin­der­zu­satz­be­trag, Teil­ha­be-Leis­tun­gen 

Die Kin­der­grund­si­che­rung wird aus drei Kom­po­nen­ten be­stehen: einem ein­kom­mens­un­ab­hän­gi­gen Kin­der­ga­ran­tie­be­trag für alle Kin­der und Ju­gend­li­chen - die­ser löst das heu­ti­ge Kin­der­geld ab, einem ein­kom­mens­ab­hän­gi­gen und al­ters­ge­staf­fel­ten Kin­der­zu­satz­be­trag und den Leis­tun­gen für Bil­dung und Teil­ha­be. Der So­fort­zu­schlag im Bun­des­kin­der­geld­ge­setz, SGB II, SGB XII und Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz ent­fal­le. Etwa 5,6 Mil­lio­nen Kin­der und Ju­gend­li­che haben laut Fa­mi­li­en­mi­nis­te­ri­um künf­tig An­spruch auf den Kin­der­zu­satz­be­trag der Kin­der­grund­si­che­rung.

Der Ge­setz­ent­wurf muss noch Bun­des­tag und Bun­des­rat pas­sie­ren. SPD-Frak­ti­ons­vi­ze Sönke Rix kün­dig­te be­reits an, dass die Par­tei im Bun­des­tags­ver­fah­ren noch­mal über den Asyl­be­wer­ber­zu­schlag ver­han­deln will. Ein Punkt, der vor zwei Wo­chen ver­hin­dert hatte, dass die Kin­der­grund­si­che­rung ins Ka­bi­nett kam.

Das Vor­ha­ben hatte in den ver­gan­ge­nen Wo­chen immer wie­der für Knatsch in der Ampel-Ko­ali­ti­on ge­sorgt. Ins­be­son­de­re Fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lind­ner (FDP) und Fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Lisa Paus (Grüne) strit­ten sich über die Fi­nan­zie­rung – Ende Au­gust ei­nig­ten sich beide schlie­ß­lich. Im Jahr der ge­plan­ten Ein­füh­rung 2025 wer­den von der Ampel nun zu­nächst rund 2,4 Mil­li­ar­den Euro Mehr­kos­ten ver­an­schlagt. Aus Re­gie­rungs­krei­sen hatte es zudem ge­hei­ßen, dass bei stei­gen­der In­an­spruch­nah­me der Kin­der­grund­si­che­rungs­leis­tun­gen die Kos­ten in den Fol­ge­jah­ren auf bis zu sechs Mil­li­ar­den Euro an­stei­gen könn­ten.

Redaktion beck-aktuell, 27. September 2023 (ergänzt durch Material der dpa).