WP/StB Dr. Jens W. Brune und Dr. Benita Hayn
IRZ, Heft 7/8, Juli/August 2025, S. 290
Das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hat am 1. Juli 2025 einen fachlichen Hinweis zu den Auswirkungen geopolitischer Unsicherheiten und Risiken auf die IFRS-Halbjahresfinanzberichterstattung zum 30. Juni 2025 veröffentlicht (siehe hierzu auch im selben Heft Zwirner/Boecker, IRZ 2025, 283 ff.).
Er soll Unternehmen dabei unterstützen, relevante Sachverhalte zu erkennen und angemessen in ihrer Finanzkommunikation zum Halbjahr zu berücksichtigen.
Die Verlautbarung adressiert u.a. folgende Themen:
- Werthaltigkeit von Vermögenswerten: Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor dem Hintergrund der aktuellen Rahmenbedingungen, Aktualität der verwendeten Annahmen und Schätzungen bei der Prognose der Zahlungsströme.
- Finanzinstrumente: Beurteilung einer signifikanten Erhöhung des Kreditausfallrisikos, Ausübung von Ermessensspielräumen und Schätzungen, In-Model-/Post-Model Adjustments/Overlays.
- Verbindlichkeiten: Bilanzielle Konsequenzen von Zahlungsverzögerungen bzw. -ausfällen und Verstößen gegen Kreditvereinbarungsklauseln.
- Rückstellungen: Umgang mit bevorstehenden Gesetzesänderungen, belastende Verträge, Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen.
Dabei wird betont, dass die Auswirkungen geopolitischer Risiken stets einzelfallbezogen zu würdigen sind. Relevanz, Tragweite und Bilanzierung hängen wesentlich von Branche, Geschäftsmodell und Unternehmensstrategie ab.