WP/StB Dr. Jens W. Brune und Dr. Benita Hayn
IRZ, Heft 12, Dezember 2024, S. 524
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat am 7. November 2024 zusätzlich zu den von der ESMA bereits am 24. Oktober 2024 veröffentlichten Prüfungsschwerpunkten als weiteren nationalen Prüfungsschwerpunkt die Prüfung der Durchführung und Dokumentation von Wertminderungstests bei bilanzierten finanziellen und nichtfinanziellen Vermögenswerten festgelegt.
Die BaFin betont, dass viele kapitalmarktorientierte Unternehmen derzeit tiefgreifende Transformationsprozesse zu digitalen und nachhaltigen Geschäftsmodellen durchlaufen. Außerdem sähen sie sich einer Vielzahl von geopolitischen und gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen gegenüber. Diese Entwicklungen könnten den Wert von bilanzierten Vermögenswerten beeinträchtigen und ggf. Wertminderungen erforderlich machen. Darüber hinaus hat die BaFin im Rahmen der Bilanzkontrolle in den vergangenen Jahren regelmäßig Fehler aufgrund unterlassener, verspäteter oder unterdotierter Wertminderungen festgestellt.
Vor diesem Hintergrund will die BaFin im Rahmen ihrer Stichprobenprüfungen der Konzernabschlüsse 2024 schwerpunktmäßig die Werthaltigkeit bilanzierter Vermögenswerte im Anwendungsbereich von IAS 36 (für nichtfinanzielle Vermögenswerte) und IFRS 9 (für finanzielle Vermögenswerte) prüfen. Die Finanzaufsicht erwartet, dass die Unternehmen ihre Analysen und Tests dokumentieren und die zugrunde gelegten Annahmen transparent und nachvollziehbar darstellen.