| | |
Editorial | Liebe Leserinnen und Leser | 411 |
Accounting for Value? | Shareholder-Value – Big in Japan Prof. PD Dr. Andreas Haaker, CIIA, CEFA, Dresden „Shareholder Value Is No Longer Everything“, titelte die New York Times, während Forbes sich der Frage widmete, „Why Maximizing Shareholder Value Is Finally Dying“, zumal es sich laut Jack Welch bekanntlich um „a dumb idea“, wenn nicht sogar „The World’s Dumbest Idea“ handeln soll. Bezeichnend war v.a. ein Statement des Business Roundtable zur Abkehr vom Shareholder-Value und zur Hinwendung zum Stakeholder-Value, wobei sich Unternehmen neuerdings sogar durch ein „Purpose-Statement“ gleichsam vom Stakeholder-Value transzendieren sollen, was kürzlich in diesen Spalten erörtert wurde. Nun scheint aber zumindest in der Realität fernab der Elfenbaumtürme die Shareholder-Value-Idee noch nicht ganz tot zu sein, was einen Betriebswirt auch erstaunt hätte, welchem die Grundidee dieses schillernden Begriffs, Investitionen nur bei einem positiven Kapitalwert bzw. nur bei einer die Opportunitätskosten übersteigenden Renditeerwartung durchzuführen, bestens vertraut sein sollte. Zumindest scheint die Idee derzeit gleichsam „Big in Japan“ zu sein, wie ein aktuelles Fallbeispiel im nachfolgenden „Accounting for Value?“-Beitrag belegen soll. | 413 |
Auf den .Punkt gebracht! | Veröffentlichung von IFRS 19 – Neuer Standard mit Erleichterungen bei den Anhangberichtspflichten WP/StB Dr. Julia Busch und WP/StB Prof. Dr. Christian Zwirner, München Das International Accounting Standards Board (IASB) hat am 9.5.2024 einen neuen IFRS-Standard veröffentlicht: IFRS 19 „Tochterunternehmen ohne öffentliche Rechenschaftspflicht: Angaben“. IFRS 19 erlaubt unter bestimmten Voraussetzungen, dass zu einem nach IFRS Rechnung legenden Konzern gehörende Tochterunternehmen die geltenden IFRS-Rechnungslegungsstandards hinsichtlich der darin enthaltenen Anforderungen an die Berichterstattung in den Notes in reduzierter Form anwenden können. Dem Standard liegt eine Abwägung von Kosten-Nutzen- Überlegungen zugrunde, indem einerseits Erleichterungen und damit auf Unternehmensseite Kostenersparnisse gewährt werden, dies andererseits jedoch an eine umfassende Berichterstattung – zumindest – auf einer übergeordneten Konzernebene gebunden ist, um den Informationsbedürfnissen der Abschlussadressaten ebenfalls angemessen Rechnung tragen zu können. | 417 |
IRZ-Blitzlicht | 10 oder mehr (persönliche) Fragen an ... Dr. Johannes Pampel Dr. Johannes Pampel, Stuttgart | 421 |
IRZ-Aktuell | Nachrichten zu IFRS und US-GAAP | 422 |
| Medienspiegel | 424 |
Blickpunkt: Berichterstellung | Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten – Auswirkungen regulatorischer Anforderungen auf den Berichtsprozess – Teil 1 Dr. Daniel Blaesing, Krefeld, Dr. Stefan Hannen, Düsseldorf, Dr. Matthias Nienaber, Bochum, und Dr. Stephanie K. Schneider, Düsseldorf Die Ersteller von Nachhaltigkeitsberichten stehen aufgrund zahlreicher regulatorischer Neuerungen vor großen Herausforderungen. Aktuell sind Unternehmen insbesondere von den Vorgaben der CSRD, der EU-Taxonomie-Verordnung sowie künftig der ESEF-Verordnung betroffen. Die bestehende Literatur gibt in diesem Zusammenhang Hinweise zu den konkreten Berichtsanforderungen und der inhaltlichen Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die Auswirkungen auf den Berichtsprozess von Nachhaltigkeitsberichten als Bestandteil des Lageberichts bleiben jedoch weitgehend unbeleuchtet. Teil 1 dieses Beitrags richtet den Blick daher auf zwei Schritte im Berichtsprozess: die Betroffenheitsanalyse sowie die Umsetzung der EU-Taxonomie-Verordnung. Teil 2 betrachtet die Auswirkungen auf die Wesentlichkeitsanalyse und die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts. | 425 |
Bilanzierung und Bilanzpolitik | IFRS 18 – Presentation and Disclosure in Financial Statements: Neuerungen bei Darstellung und Angaben des Abschlusses – Teil 2 Prof. Dr. Nadine Antonakopoulos, Worms IFRS 18 wurde im April dieses Jahres veröffentlicht und beinhaltet insbesondere Änderungen bei der Erfolgsdarstellung. Die neuen Anforderungen an die Erfolgsdarstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) und die dazugehörigen Anhangangaben wurden in Teil 1 dieses Beitrags (IRZ 2024, 379–385) betrachtet. Untersuchungsgegenstände dieses zweiten Teils sind die durch IFRS 18 neu eingeführten detaillierten Angabevorschriften für außerhalb des Abschlusses berichtete unternehmensindividuelle Performance-Kennzahlen sowie die Änderungen an der Kapitalflussrechnung. | 433 |
| Unterscheidung zwischen Prinzipal und Agent bei der Erlösrealisierung nach IFRS 15 – Kriterien und Beispiele WP/StB Dipl.-Volksw. Mark Schiffer, Düsseldorf Die Erlösrealisierung nach IFRS 15 ist bei der Aufstellung und Prüfung von IFRS-Abschlüssen grundsätzlich im Fokus. Je nachdem, ob das bilanzierende Unternehmen als Prinzipal oder Agent agiert, hat dies Auswirkungen auf die Erlösrealisierung. Die Prinzipal-Agent-Theorie ist aus den Wirtschaftswissenschaften bekannt, um Verhaltensweisen zu erklären. Inwieweit die IFRS hier Regelungen gefunden haben und welche Auswirkungen daraus resultieren, wird in diesem Beitrag behandelt. Abgerundet wird dies durch anschauliche Praxisbeispiele. | 439 |
| Erfassung selbstgeschaffener Markenwerte bei einem Unternehmenskauf nach IFRS 3 Univ.-Prof. Dr. Dr. habil. Carl-Christian Freidank, Hamburg Die Methodik der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation) zielt bei einem Unternehmenskauf darauf ab, beim erwerbenden Unternehmen den Kaufpreis als hingegebene Gegenleistung auf die jeweiligen Bilanzposten des Zielunternehmens zu verteilen, wobei die nicht zuzuweisenden Beträge im (derivativen) Geschäfts- oder Firmenwert aufgehen. So können unter bestimmten Voraussetzungen auch immaterielle Anlagewerte in Gestalt selbst geschaffener Markenwerte, die bei einer Unternehmensakquisition in aller Regel einen beträchtlichen Teil des Unternehmenswerts bzw. des Kaufpreises einnehmen, berücksichtigt werden, da diese im Kontext des Kaufprozesses entgeltlich erworben werden und somit nicht dem Ansatzverbot von IAS 38.63 unterliegen. Wie im Folgenden gezeigt wird, besitzen die internationalen Regelungen zur bilanziellen Erfassung selbsterstellter Markenwerte erhebliches bilanzpolitisches Gestaltungspotenzial, das für einen nach § 325 Abs. 2a HGB für Offenlegungszwecke aufzustellenden Einzelabschluss und nach § 315e Abs. 1 und 2 HGB aufzustellenden Konzernabschluss zur zielgerichteten Beeinflussung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage genutzt werden kann. | 445 |
Prüfung | Das Dilemma der Erwartungswertbildung beim Einsatz maschinell lernender Verfahren in der Abschlussprüfung Dr. Johannes Pampel, Stuttgart Die anekdotische Evidenz zeigt, dass in der Prüfungspraxis sehr unsauber zwischen den Begriffen „analytische Prüfungshandlung“ und „aussagebezogene analytische Prüfungshandlung“ unterschieden wird. Ferner mangelt es im einschlägigen Schrifttum an einer klaren Differenzierung zwischen den beiden Begriffen. Weshalb es insbesondere bei einem Einsatz eines ML-Verfahrens von besonderer Bedeutung ist, die beiden Begriffe trennscharf voneinander abzugrenzen, ist Gegenstand dieses Beitrags. | 453 |
| Impressum | 460 |