CHB_RSW_Logo_mit_Welle_trans
JuS_Logobasis_Linsenreflex
Menü

Zukunftsaufgaben und Bremsspuren im Finanzbereich

Dr. Hans-Jürgen Hillmer

Einblicke in den Global CFO Report 2024 vom 3.7.2024

 

Die Verbesserung des Reportings und von Analysefähigkeiten sind die aktuell wichtigsten Aufgaben von Chief Financial Officers (CFOs). Geringe Budgets und fehlende Fachexperten bremsen die Entwicklung des Finanzbereichs aus.


 

Praxis-Info!

 

Problemstellung

Um den Finance-Bereich zu entwickeln, bedarf es zusätzlichen Personals und auch einer ausreichenden Investition in innovative Finanztechnologie. Allerdings beklagen vier von fünf CFOs zu knappe Budgets (84%) und fehlende Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet (83%). Das zeigen die am 3.7.2024 veröffentlichte Ergebnisse des Global CFO Report 2024 von FTI-Andersch. Weitere Hintergründe:

  • 35% der CFOs verbringen den größten Teil ihrer Arbeitszeit mit operativen Prozessen.
  • Zwei von drei (67%) CFOs beklagen nicht ausreichende Unterstützung seitens der Geschäftsleitung.
  • Der Fachkräftemangel betrifft nahezu alle Unternehmen (94%).

 

 

Lösung

Gefragt danach, was derzeit im Fokus steht, antworteten 56% der Befragten, dass sie an einer Verbesserung der Planungsgenauigkeit arbeiten, 39% sind mit der Integration von Planung und Reporting befasst. 38% beschäftigen sich mit einer besseren Erfassung der Liquiditätslage, und fast jeder Vierte (23%) sieht eine generelle Verbesserung des Datenmanagements für erforderlich.

„Eine gute Liquiditätsplanung ist für Unternehmen essenziell. Das macht sich leider oft erst bemerkbar, wenn Unternehmen in unsicheres Fahrwasser geraten“, sagt Ralf Winzer, Vorstand von FTI-Andersch, eine auf Restrukturierung, Business Transformation und Transaktionen spezialisierte Beratungseinheit von FTI Consulting in Deutschland. Obwohl es dafür heute auch eine Vielzahl an Softwarelösungen gibt, werden gerade in diesem Bereich im Projektalltag häufig große Defizite festgestellt.

Gefragt nach den Tätigkeiten, die am meisten Zeit bei ihnen selbst in Anspruch nehmen, haben die europäischen CFOs angegeben:

  • Finanzplanung und -analyse (48%),
  • strategische Planung (43%) und
  • operative Finanzprozesse (35%).

Bei der Implementierung von Automatisierung und innovativer Finanztechnologie fehlt es nach Einschätzung der Mehrheit der CFOs (84%) an ausreichendem Budget und den richtigen Expertinnen und Experten im Unternehmen (83%). 77% tun sich schwer damit, die richtige Technologie bzw. den richtigen Anwender zu selektieren. 67% haben angegeben, dass die Unterstützung der Geschäftsleitung zu wünschen übriglasse.

Julian Drellmann, Managing Director und Experte für die Entwicklung von Finance-Organisationen, zeigt sich verwundert: „Dass die Geschäftsleitung die CFOs hängen lässt, ist erstaunlich; … [es seien] sonst die CFOs, die Budgets anderer Bereiche nicht genehmigen.“ Und oft gehören ja die CFOs selbst der Geschäftsleitung an. Davon abgesehen führe in der Praxis in den meisten Fällen aber eine operative Überlastung in Kombination mit einer komplexen IT-Infrastruktur und zu wenig Fachkräften dazu, dass Entwicklungs- und Innovationsprojekte nicht so recht vorankommen.

 

 

Praxishinweise:

  • Der Global CFO Report 2024 von FTI-Andersch zeigt die aktuellen Herausforderungen auf, mit denen CFOs und Führungskräfte im Finanzwesen konfrontiert werden. In Zusammenarbeit mit der globalen Plattform CFO Dive wurden weltweit 400 CFOs (oder äquivalent) aus den Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA), Nordamerika und Asien-Pazifik (APAC) befragt.
  • Der Teufel steckt bekanntlich oft im Detail: Zwar kann für die FTI-Experten Liquiditätsplanung auch als strategische Planung verstanden werden. Entscheidend sei jedoch, dass CFOs hier grundlegend die richtigen Akzente setzen: „Für viele bedeutet das zunächst gar nicht so sehr die Arbeit an verbesserter Genauigkeit in der Planung, sondern eine ordentliche Erfassung des Status quo. Gerade wenn z.B. mehrere Landesgesellschaften zur Unternehmensgruppe gehören, fehlt oft eine präzise Definition der Liquidität, weil die jeweiligen Cash-Bestände nicht klar voneinander abgegrenzt sind. Haben Unternehmen hier ihre Hausaufgaben gemacht, können sie den nächsten Schritt in Richtung Szenario-Planung und technologische Automatisierung sowie Predictive Analytics gehen.“
  • Noch einmal bestätigte sich auch in dieser Studie, dass Bilanzbuchhalter und Controller gute Berufsaussichten haben: 94% der befragten CFOs haben angegeben, vom Fachkräftemangel betroffen zu sein. 93% halten den Zugang zu Top-Talenten im Finanzwesen für eine der wesentlichen Herausforderungen. Jeder vierte CFO (23%) eines Unternehmens mit einem Umsatz zwischen 1 Mrd. € und 5 Mrd. € hält die technologischen Fähigkeiten verfügbarer Arbeitskräfte allerdings für problematisch. Auf den Punkt gebracht heißt das: Fortbildung kann helfen.


    Dr. Hans-Jürgen Hillmer, BuS-Netzwerk Betriebswirtschaft und Steuern, Coesfeld

     

     

    BC 8/2024 

    BC20240803

     

     

    Rubriken

    Menü

    Anzeigen

    BC Newsletter

    beck-online Bilanzrecht PLUS

    Menü