VG Gel­sen­kir­chen: Aus­wahl­ver­fah­ren für Amt des LSG-Prä­si­den­te­nen mit ur­sprüng­li­chem Be­wer­ber­kreis fort­zu­füh­ren

Das Aus­wahl­ver­fah­ren für das Amt des Prä­si­den­ten des Lan­des­so­zi­al­ge­richts Nord­rhein-West­fa­len muss ohne Be­rück­sich­ti­gung der im Sep­tem­ber 2018 ein­ge­gan­ge­nen Be­wer­bung eines Vor­sit­zen­den Rich­ters am Bun­des­so­zi­al­ge­richt fort­ge­führt wer­den. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Gel­sen­kir­chen mit Eil­be­schluss vom 05.03.2019 an­ge­ord­net. Das Aus­wahl­ver­fah­ren hätte nach ge­richt­li­chen Be­an­stan­dun­gen nicht ab­ge­bro­chen wer­den dür­fen, da es ent­schei­dungs­reif ge­we­sen sei (Az.: 12 L 2192/18).

Ge­rich­te un­ter­sag­ten ur­sprüng­lich ge­trof­fe­ne Aus­wahl

Das Aus­wahl­ver­fah­ren läuft be­reits seit dem 01.11.2016. Ur­sprüng­lich war ein Ab­tei­lungs­lei­ter des nord­rhein-west­fä­li­schen Jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums aus­ge­wählt wor­den. So­wohl das VG Gel­sen­kir­chen (BeckRS 2018, 7246) als auch das OVG Müns­ter (BeckRS 2018, 16536) hat­ten auf An­trag des Vi­ze­prä­si­den­ten des LSG Nord­rhein-West­fa­len die Stel­len­be­set­zung vor­läu­fig un­ter­sagt, da der aus­ge­wähl­te Be­wer­ber das zwin­gend ein­zu­hal­ten­de An­for­de­rungs­pro­fil für die Stel­le nicht er­füllt.

Be­wer­bungs­ver­fah­ren unter Be­rück­sich­ti­gung wei­te­rer Be­wer­bung fort­ge­führt

Nach Ein­gang einer wei­te­ren Be­wer­bung eines Vor­sit­zen­den Rich­ters am Bun­des­so­zi­al­ge­richt ent­schloss sich das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um, das Be­wer­bungs­ver­fah­ren unter Ein­be­zie­hung die­ser Be­wer­bung fort­zu­füh­ren, für alle Be­wer­ber neue Be­ur­tei­lun­gen ein­zu­ho­len und an­schlie­ßend eine neue Aus­wahl­ent­schei­dung zu tref­fen. Zur Be­grün­dung führ­te das Mi­nis­te­ri­um aus, die Aus­wahl­ent­schei­dung sei wie­der offen. In die­ser Si­tua­ti­on sei es der Aus­wahl des bes­ten Be­wer­bers dien­lich, wei­te­re und ins­be­son­de­re hoch­ka­rä­ti­ge Be­wer­bun­gen zu be­rück­sich­ti­gen.

VG: Aus­wahl­ver­fah­ren hätte wegen Ent­schei­dungs­rei­fe nicht ab­ge­bro­chen wer­den dür­fen

Das VG hat dies nun vor­läu­fig un­ter­sagt. Das Vor­ge­hen ent­spre­che einem Ab­bruch des Aus­wahl­ver­fah­rens. Ein Ab­bruch nach ge­richt­li­cher Be­an­stan­dung der Aus­wahl­ent­schei­dung sei aber nur dann zu­läs­sig, wenn der Feh­ler in dem ur­sprüng­li­chen Aus­wahl­ver­fah­ren nicht mehr ge­heilt wer­den könne. Hier sei das Aus­wahl­ver­fah­ren nach den im Jahr 2018 er­gan­ge­nen ge­richt­li­chen Ent­schei­dun­gen durch­gän­gig ent­schei­dungs­reif ge­we­sen und der LSG-Vi­ze­prä­si­dent unter den ver­blie­be­nen, ge­eig­ne­ten Be­wer­bern nach Ma­ß­ga­be der vor­lie­gen­den Be­ur­tei­lun­gen ein­deu­tig der beste Be­wer­ber.

VG Gelsenkirchen, Beschluss vom 05.03.2019 - 12 L 2192/18

Redaktion beck-aktuell, 11. März 2019.

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