Supreme Court ebnet Weg für Rückbau von Diversitätsforschung

Die Trump-Regierung hat der Diversität den Kampf angesagt, und Forschungsgelder wegen Gleichberechtigung und Inklusion gekürzt. Kritiker sprechen von einem Kulturkampf, verlieren aber vor Gericht.

Der Oberste Gerichtshof der USA erlaubt die von der US-Regierung geplanten Kürzungen von Forschungsgeldern wegen sogenannter DEI-Programme für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion. Dabei geht es um 783 Millionen Dollar (rund 675 Millionen Euro), die für Forschungsprojekte des nationalen Gesundheitsinstitutes NIH vorgesehen waren, berichten US-Medien. Die Entscheidung des Supreme Court am Donnerstag fiel mit fünf zu vier Stimmen knapp aus, da der Oberste Richter John Roberts mit den drei als liberal gesehenen Richtern stimmte.

Wissenschaftler, eine Gewerkschaft und mehr als ein Dutzend demokratisch geführter Bundesstaaten hatten gegen die Kürzungen von mehr als 1.700 Forschungsprogrammen geklagt. Bei den betroffenen Projekten ging es unter anderem um die Erforschung von Themen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen im ländlichen Süden der USA, die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels, und darum, wie Verkehrsverschmutzung und demenzbedingte Erkrankungen zusammenhängen.

Trump: DEI-Programme "illegal und unmoralisch"

Mit den Kürzungen blockiere die US-Regierung "lebensrettende Heilmittel und Behandlungen für Millionen von Familien" und zerstöre Arbeitsplätze in allen Teilen des Landes, schrieb Maura Healey, die demokratische Gouverneurin des Bundesstaates Massachusetts, wo mehrere Forschungseinrichtungen betroffen sind. "Die Einzigen, die davon profitieren, sind China und andere Länder, die uns jetzt unsere Unternehmer, Innovatoren, Wissenschaftler und Forscher abwerben", heißt es weiter in einer Mitteilung.

US-Präsident Donald Trump hat nach seinem Amtsantritt DEI-Programme als "illegal und unmoralisch" bezeichnet und ihnen per Dekret den Kampf angesagt. Die US-Regierung hat die Arbeit vieler Forschungseinrichtungen deutlich schwieriger gemacht, indem sie Gelder gekürzt oder Angestellte entlassen hat - oder dies angekündigt oder angedroht hat. 

Redaktion beck-aktuell, cil, 22. August 2025 (dpa).

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