Der Eintrag umfasst Einzelhandelsdienstleistungen rund um Kleidungsstücke, Gedrucktes, Getränke, Schmuck und Lebensmittel. Wie Vereinsgründer Jörn Menge mitteilte, wurde dem Shop damit einer der zentralen Vertriebsnamen der rechtsextremen Szene entzogen.
Druck18 war unter anderem für den Verkauf von Kleidung, Aufklebern, Bettwäsche und Schmuck mit rechtsextremer Symbolik bekannt. Der Name enthält mit der Zahl "18" einen in der rechtsextremen Szene häufig verwendeten Zahlencode, der für den ersten und den achten Buchstaben im Alphabet und damit die Initialen "A.H." (Adolf Hitler) steht. Geschäftsführer ist nach eigenen Angaben Tommy Frenck, der 2024 als Landratskandidat in Thüringen antrat und seit Jahren als Organisator rechtsextremer Konzerte in Erscheinung tritt.
"Nazis dort treffen, wo es ihnen am meisten wehtut: Ihren Geldbeuteln"
Die markenrechtliche Sicherung des Namens durch Laut gegen Nazis sei Teil einer strategischen Intervention gegen die Finanzierungsstrukturen der rechtsextremen Szene, so Menge. Wer künftig weiterhin unter dem Namen Druck18 werbe oder Produkte vertreibe, müsse mit Unterlassungsklagen und Schadenersatzforderungen rechnen.
"Wir haben ja bereits mit der markenrechtlichen Eintragung einzelner Codes bewiesen, dass wir Nazis dort treffen, wo es ihnen am meisten weh tut: Ihren Geldbeuteln. Mit Druck18 gehen wir noch einen Schritt weiter: Denn, wer mit rechtem Hass Geld verdient, muss mit Gegenwind rechnen“ sagte Menge gegenüber der dpa.
Auch "Döp dö dö döp", "VTR LND" und "enness" gesichert
Bereits zuvor hatte sich der Verein die Markenrechte an weiteren rechtsextremen Codes und Bezeichnungen wie "Döp dö dö döp", "VTR LND" (Vaterland) und "enness" (Lautschrift für NS) gesichert. "Döp dö dö döp" ist eine Anlehnung an die Melodie des Songs L’amour toujours. Die Aktion erfolgt im Rahmen der vielfach ausgezeichneten Kampagne "Recht gegen rechts", die gemeinsam mit der Agentur Jung von Matt umgesetzt wird.
Laut dem ehemaligen Neonazi und heutigen Aussteiger Philip Schlaffer trifft die Aktion "ins Schwarze": Der Entzug der Marken treffe die Szene in ihrer wirtschaftlichen Grundlage und untergrabe zugleich Reichweite und Identifikation.
Die Finanzierung der Markeneintragungen erfolgt über Spenden – laut Verein kostet eine Anmeldung rund 1.600 Euro. Spenden werden über die Plattform Betterplace.org gesammelt. Darüber hinaus betreibt der Verein den Shop "Recht gegen rechts", dessen Erlöse in Projekte zur Bekämpfung des Rechtsextremismus fließen.