Harvard wehrt sich mit Klage gegen US-Regierung

Die Elite-Uni Harvard lehnt es ab, sich weitreichenden Forderungen der US-Regierung zu unterwerfen. Präsident Trump ließ daraufhin Milliarden an Fördergeldern einfrieren. Die Uni aber kämpft weiter.

Die Elite-Universität Harvard zieht im Streit mit der US-Regierung vor Gericht. Die Klage zielt darauf, die Blockade milliardenschwerer Fördergelder zu lösen. Das Vorgehen der Regierung von Präsident Donald Trump verstoße gegen die im ersten Zusatzartikel zur US-Verfassung festgeschriebene Meinungsfreiheit, argumentiert Harvard unter anderem.

Harvard weigerte sich, einen von Trump geforderten Kurswechsel umzusetzen, der etwa die Zulassung von Studierenden, die Einhaltung von Verhaltensregeln und die Einstellung von Hochschulpersonal betrifft. Die weitreichenden Forderungen wurden in einem Behördenbrief mit angeblich unzureichenden Maßnahmen gegen Antisemitismus begründet. Harvard-Präsident Alan Garber kritisierte, die Regierung wolle "kontrollieren, wen wir anstellen und was wir unterrichten".

Harvard lehnte Trump-Forderungen ab

Medienberichten zufolge ließen Behörden-Verantwortliche Harvard wissen, dass der offizielle Brief mit den Forderungen am 11. April ohne Absprache verschickt worden sei. Öffentlich gab es aber keine Abkehr von der Position. Nachdem die Universität die Forderungen abgelehnt hatte, legte die Regierung Fördergelder in Milliardenhöhe auf Eis. Zuletzt drohte Trump, Harvard könnte seine Steuervergünstigungen verlieren und wie eine politische Einrichtung besteuert werden. Er wirft der Uni seit langem eine linke Ideologie vor.

Harvard klagte namentlich unter anderem gegen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Bildungsministerin Linda McMahon und Verteidigungsminister Pete Hegseth – nahm Trump aber nicht in die Liste auf.

Die Columbia-Universität dagegen war eingeknickt und hatte Zugeständnisse an die US-Regierung gemacht: Sie erklärte sich auf Druck der Regierung bereit, ihre Richtlinien für Proteste, Sicherheitsregeln und die Abteilung für Nahost-Studien umfassend zu überarbeiten. Die Uni war im vergangenen Frühjahr zum Schauplatz großer propalästinensischer Proteste geworden.

Redaktion beck-aktuell, bw, 22. April 2025 (dpa).

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