Nie­der­sach­sen er­fasst An­grif­fe auf Amts­trä­ger in Jus­tiz künf­tig sys­te­ma­tisch

Die nie­der­säch­si­sche Lan­des­re­gie­rung will den Schutz von Amts­trä­gern vor Über­grif­fen und Be­dro­hun­gen ver­bes­sern. Wie das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um am 19.02.2020 mit­teil­te, hat es des­halb die In­itia­ti­ve er­grif­fen. In sei­nem Ge­schäfts­be­reich seien die Be­hör­den ge­be­ten wor­den, alle Vor­fäl­le zur An­zei­ge zu brin­gen und Straf­an­trä­ge zu stel­len. Au­ßer­dem soll ein Mel­de­we­sen zur Be­lei­di­gung und Be­dro­hung und den daran an­knüp­fen­den Fol­gen in­stal­liert wer­den. Art, Zahl und Rechts­fol­gen sol­cher Über­grif­fe sol­len so er­fasst wer­den, um einen Ge­samt­über­blick zu er­hal­ten und mög­li­chen Hand­lungs­be­darf zu er­ken­nen.

Auch Über­grif­fe in so­zia­le Netz­wer­ke wer­den er­fasst

Alle Jus­tiz­be­hör­den sol­len ab jetzt quar­tals­wei­se be­rich­ten, wel­che und wie viele Vor­fäl­le es ge­ge­ben hat – und zu wel­chen Kon­se­quen­zen sie ge­führt haben. Auch An­grif­fe über so­zia­le Netz­wer­ke sol­len er­fasst wer­den. Bis­lang haben die nie­der­säch­si­schen Jus­tiz­be­hör­den le­dig­lich "au­ßer­ge­wöhn­li­che Vor­komm­nis­se", etwa Bom­ben­dro­hun­gen, Waf­fen­fun­de oder Van­da­lis­mus, ge­mel­det. Die neue Er­lass­la­ge soll nun ein ge­naue­res Bild auch über sol­che Um­stän­de lie­fern, die bis­lang nicht auf­ge­zeich­net wur­den, und ins­be­son­de­re An­fein­dun­gen gegen Jus­tizan­ge­hö­ri­gen in den Blick neh­men. "Lei­der macht die Re­spekt­lo­sig­keit auch vor den Ge­rich­ten nicht halt. Wir wer­den die­ser Ent­wick­lung nicht ta­ten­los zu­se­hen", sagte Jus­tiz­staats­se­kre­tär Ste­fan von der Beck. Durch die neue Re­ge­lung sol­len Pro­blem­fel­der künf­tig bes­ser er­kannt wer­den, um dann kon­se­quent ge­gen­steu­ern zu kön­nen.

Redaktion beck-aktuell, 19. Februar 2020.

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