Zwölf Jahre Gefängnis für Brasiliens Ex-Präsidenten Lula

Der langjährige Präsident Brasiliens, Luiz Inácio Lula da Silva (72), soll wegen Korruption und Geldwäsche für zwölf Jahre und einen Monat ins Gefängnis. Das entschied am 24.01.2018 ein Berufungsgericht in Porto Alegre und erhöhte damit sogar noch die Strafe der ersten Instanz. Damit könnte Lula auch nicht wie von ihm geplant im Oktober 2018 erneut für das Präsidentenamt kandidieren.

Haftstrafe wohl nicht mehr vermeidbar

Die Entscheidung fiel mit 3:0 Stimmen einstimmig. In erster Instanz war Lula im Juli 2017 zu neuneinhalb Jahren verurteilt worden. Er bleibt vorerst noch auf freiem Fuß und könnte versuchen, am Obersten Gerichtshof eine Revision zu erwirken. Aber nach zwei klaren und harten Urteilen wird ein Vermeiden der Haftstrafe unwahrscheinlich. Zudem bedeutet das Berufungsurteil, dass er höchstwahrscheinlich nicht als Kandidat der linken Arbeiterpartei bei der Wahl im Oktober 2018 antreten kann.

Lula laut Umfragen für kommende Wahl vorne

Lula hatte das Land von 2003 bis 2010 regiert. In Umfragen für die kommende Wahl führt er. Ihm wird vor allem zur Last gelegt, dass ein Baukonzern, der von öffentlichen Auftragsvergaben profitierte, ein Penthouse am Atlantik für Lula teuer herrichten ließ. Er bestreitet, dass die Immobilie für ihn bestimmt gewesen sei. Lula hat unabhängig von dem Urteil für die nächsten Tage eine Äthiopien-Reise geplant.

Redaktion beck-aktuell, 25. Januar 2018 (dpa).