Zwei neue Richterinnen und vier neue Richter am BGH

Der Bundesgerichtshof hat zwei neue Richterinnen und vier neue Richter: Den Richter am Oberlandesgericht Jörn Fritsche, den Richter am OLG Mario von Häfen, die Vorsitzende Richterin am Landgericht Mechthild Reichsgräfin von Schmettau, die Richterin am Oberlandesgericht Kati Resch, den Leitenden Oberstaatsanwalt Jens Rommel sowie den Leitenden Ministerialrat Andreas Sturm.

Vita Fritsche

Richter am BGH Fritsche ist 55 Jahre alt. Nach einer Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt und nach dem Abschluss seiner juristischen Ausbildung trat er 1999 in den höheren Justizdienst des Landes Niedersachsen ein. Während seiner Proberichterzeit war er bei dem LG Göttingen, dem Amtsgericht Hannover und der Staatsanwaltschaft Hannover eingesetzt. Am LG Hannover wurde er im Dezember 2002 zum Richter am LG ernannt. Von April 2008 bis April 2011 war Fritsche als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den BGH abgeordnet. Von Februar bis April 2012 folgte eine Abordnung an das OLG Celle, wo er im April 2012 zum Richter am OLG befördert wurde.

Vita von Häfen

Richter am BGH von Häfen ist 51 Jahre alt. Nach Beendigung seiner juristischen Ausbildung und einer Tätigkeit als Rechtsanwalt trat er im Jahr 2000 in den höheren Justizdienst des Landes Niedersachsen ein. Dort wurde er in der Proberichterzeit bei dem LG Aurich, dem AG Oldenburg, dem AG Vechta, der Staatsanwaltschat Oldenburg, dem AG Delmenhorst und zuletzt bei dem LG Oldenburg eingesetzt. Beim LG Oldenburg wurde er im Februar 2004 zum Richter am LG ernannt. Von Mai bis November 2009 war von Häfen an das OLG Oldenburg abgeordnet. Eine weitere Abordnung schloss sich von März 2012 bis Januar 2014 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht an. Im Laufe dieser Abordnung wurde er im Dezember 2013 zum Richter am OLG befördert.

Vita Reichsgräfin von Schmettau

Richterin am BGH Reichsgräfin von Schmettau ist 54 Jahre alt. Nach dem Abschluss ihrer juristischen Ausbildung trat sie 1993 in den höheren Justizdienst des Landes Thüringen ein. Dort war sie zunächst für kurze Zeit noch bei dem Kreisgericht Erfurt-Stadt und dann bei dem LG Erfurt tätig, wo sie im Januar 1997 zur Richterin am LG ernannt wurde. Von dort war sie von Oktober 1998 bis Februar 1999 an das AG Arnstadt und von Januar bis Dezember 2011 an das Thüringer OLG abgeordnet. Hieran schloss sich eine weitere Abordnung von Januar bis September 2012 an das AG Sömmerda an. Im Mai 2013 wurde Reichsgräfin von Schmettau zur Richterin am OLG befördert und war bis März 2016 bei dem Thüringer OLG tätig. Im April 2016 wurde sie an das LG Erfurt versetzt, wo sie als Vorsitzende Richterin am LG verschiedene Strafkammern leitete.

Vita Resch

Richterin am BGH Resch ist 52 Jahre alt. Nach der Beendigung ihrer juristischen Ausbildung trat sie 1998 in den höheren Justizdienst des Landes Thüringen ein. In der Proberichterzeit war sie bei dem LG Erfurt, dem AG Gera und dem LG Gera eingesetzt. Bei dem LG Gera wurde sie im Juli 2002 zur Richterin am LG ernannt. Von September 2013 bis Dezember 2014 war Resch an das Thüringer OLG abgeordnet. Im Juli 2016 wurde sie dort zur Richterin am OLG befördert.

Tätigkeit bei den Leipziger Strafsenaten des BGH

Das Präsidium des BGH hat von Häfen und Resch dem vornehmlich für die Revisionen in Strafsachen für den Bezirk des Kammergerichts sowie für die Bezirke der OLG Bremen, Dresden, Hamburg, Saarbrücken und Schleswig zuständigen 5. (Leipziger) Strafsenat zugewiesen. Fritsche und Reichsgräfin von Schmettau wurden dem zum 15.02.2020 neu gebildeten 6. (Leipziger) Strafsenat zugewiesen, der für die Revisionen in Strafsachen aus den Bezirken der Oberlandesgerichte Bamberg, Brandenburg, Braunschweig, Celle, Naumburg, Nürnberg und Rostock zuständig ist.

Vita Rommel

Richter am BGH Rommel ist 47 Jahre alt. Nach dem Abschluss seiner juristischen Ausbildung trat er im Jahr 2003 in den höheren Justizdienst des Landes Baden-Württemberg ein. In der Proberichterzeit war er bei dem AG Biberach, dem AG Riedlingen und der Staatsanwaltschaft Ravensburg eingesetzt. Von November 2004 bis November 2007 war er an das Justizministerium Baden-Württemberg abgeordnet. Im Lauf dieser Abordnung wurde er im September 2005 bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart zum Staatsanwalt ernannt. Von Dezember 2007 bis Mai 2010 schoss sich eine weitere Abordnung an den Generalbundesanwalt beim BGH an, in deren Verlauf Rommel im Mai 2009 das Amt eines Staatsanwalts als Gruppenleiter bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg übertragen wurde. Im Anschluss hieran war er von Juni 2010 bis Dezember 2012 im Abordnungsweg bei der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union in Brüssel tätig. Im Verlauf dieser Abordnung wurde er im November 2010 zum Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart befördert. Nach seiner Rückkehr aus Brüssel war er wieder bei der Staatsanwaltschaft Ravensburg tätig, wo ihm im Juni 2014 das Amt eines Oberstaatsanwalts als ständiger Vertreter des Behördenleiters übertragen wurde. Seit Oktober 2015 leitete er – wiederum im Weg der Abordnung – die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg. Seine Beförderung zum Leitenden Oberstaatsanwalt erfolgte im November 2015.

Rommel 4. Strafsenat zugeordnet

Das Präsidium des BGH hat Rommel dem vornehmlich für die Revisionen in Strafsachen aus den Bezirken der OLG Hamm und Zweibrücken sowie die Revisionen in Verkehrsstrafsachen zuständigen 4. Strafsenat zugewiesen und ihm zudem stellvertretend die Aufgaben eines Ermittlungsrichters am BGH übertragen.

Vita Sturm

Richter am Bundesgerichtshof Sturm ist 47 Jahre alt. Nach Beendigung seiner juristischen Ausbildung und einer dreijährigen Tätigkeit als Rechtsanwalt trat er im Jahr 2007 in den höheren Justizdienst des Landes Hessen ein. Dort war er zunächst bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main eingesetzt. Von September 2008 bis Dezember 2009 war er an das Hessische Ministerium der Justiz abgeordnet und im Anschluss von Januar 2010 bis Dezember 2012 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht. Im Lauf dieser Abordnung wurde er im Februar 2011 bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main zum Staatsanwalt ernannt. Nach seiner Rückkehr in die Landesjustiz war er als Richter kraft Auftrags ein Jahr bei dem AG Königstein tätig. Im Januar 2014 wechselte Sturm an das LG Frankfurt am Main, wo er zum Richter am LG ernannt wurde. Im April 2016 wurde er zum Vorsitzenden Richter am LG befördert und erneut an das Hessische Ministerium der Justiz abgeordnet. Dort wurde er im Oktober 2016 zum Ministerialrat und im Oktober 2017 zum Leitenden Ministerialrat ernannt.

Auch Sturm 4. Strafsenat zugewiesen

Sturm wurden vornehmlich die Aufgaben eines Ermittlungsrichters am BGH übertragen und er wurde zudem dem 4. Strafsenat zugewiesen, der vornehmlich für die Revisionen in Strafsachen aus den Bezirken der OLG Hamm und Zweibrücken sowie die Revisionen in Verkehrsstrafsachen zuständig ist.

Redaktion beck-aktuell, 17. Februar 2020.