Zen­sus wird um ein Jahr ver­scho­ben

Die für 2021 ge­plan­te Volks­zäh­lung in Deutsch­land soll wegen der Co­ro­na-Krise ein Jahr spä­ter als ge­plant statt­fin­den. Wie die Bun­des­re­gie­rung am 02.09.2020 mit­teil­te, hat dies das Bun­des­ka­bi­nett be­schlos­sen. Der Ter­min wurde auf den 15.05.2022 ver­legt. Als Folge der Pan­de­mie könn­ten die Vor­be­rei­tun­gen für den ur­sprüng­lich vor­ge­se­he­nen Zen­sus im kom­men­den Jahr nicht wie ge­plant durch­ge­führt wer­den, so die Be­grün­dung.

Per­so­nal zur Un­ter­stüt­zung der Ge­sund­heits­äm­ter ab­ge­zo­gen

Mit der Co­ro­na-Pan­de­mie hät­ten sich Ein­schrän­kun­gen in der Ver­wal­tungs­ar­beit er­ge­ben, be­rich­tet die Bun­des­re­gie­rung. In den Sta­tis­ti­schen Äm­tern des Bun­des und der Län­der habe zum Teil in er­heb­li­chem Um­fang Per­so­nal für an­de­re Auf­ga­ben – zum Bei­spiel zur Un­ter­stüt­zung der Ge­sund­heits­äm­ter – ab­ge­zo­gen wer­den müs­sen. Die Vor­be­rei­tungs­ar­bei­ten für den Zen­sus 2021 hät­ten nicht wie ge­plant durch­ge­führt wer­den kön­nen.

Daten für viele Be­rei­che

Die beim Zen­sus zu er­mit­teln­de amt­li­che Ein­woh­ner­zahl Deutsch­lands ist von gro­ßer Be­deu­tung für Po­li­tik, Ver­wal­tung und Wirt­schaft. Aber auch für Wis­sen­schaft, Markt- und Mei­nungs­for­schung und für die amt­li­che Sta­tis­tik selbst lie­fert der Zen­sus neue, wich­ti­ge Ba­sis­da­ten. Die amt­li­che Zahl der Ein­woh­ner ist dar­über hin­aus ma­ß­geb­lich für eine Reihe von Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, unter an­de­rem den Län­der­fi­nanz­aus­gleich, die Ein­tei­lung von Wahl­krei­sen und die Be­sol­dung von Bür­ger­meis­tern und Land­rä­ten.

Leit­ge­dan­ke eines an­ge­mes­se­nen Aus­gleichs

Der Zen­sus ist eine ge­mein­schaft­li­che Auf­ga­be der sta­tis­ti­schen Ämter des Bun­des und der Län­der. Leit­ge­dan­ke sei ein an­ge­mes­se­ner Aus­gleich zwi­schen einer mög­lichst prä­zi­sen Er­mitt­lung der zu er­he­ben­den Daten ei­ner­seits sowie einer grund­rechts­scho­nen­den und wirt­schaft­li­chen Me­tho­de und Kon­zep­ti­on an­de­rer­seits, er­läu­ter­te die Bun­des­re­gie­rung.

Redaktion beck-aktuell, 2. September 2020.

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