Zahl der Verurteilten gesunken

Im Jahr 2017 haben die Gerichte in Deutschland 716.000 Menschen rechtskräftig verurteilt. Das waren 3% weniger als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am 28.11.2018 mitteilte. Zwar erhielten spektakuläre Strafprozesse in der Regel die größte öffentliche Aufmerksamkeit. Freiheitsstrafen verbüßen mussten laut Destatis nach ihrer Verurteilung aber lediglich rund 104.400 Menschen. Das seien 14,6% aller Verurteilten gewesen. Geldstrafen habe es für 552.000 Menschen gegeben.

Vor allem Straftaten im Straßenverkehr

Rund ein Fünftel der Verurteilten habe wegen Straftaten im Straßenverkehr vor Gericht gestanden, rund 144.000 wegen Betrugs oder Veruntreuung. In 123.000 Fällen seien die Angeklagten wegen Diebstahls oder Unterschlagung schuldig gesprochen worden. In 60.000 Fällen ging es nach Angaben des Bundesamtes um Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Weniger rechtskräftige Verurteilungen

Für rund 159.200 Menschen, die sich vor Gericht verantworten mussten, endete das Strafverfahren laut Destatis mit einer anderen gerichtlichen Entscheidung, meist der Einstellung des Verfahrens (133.700). Seit die Strafverfolgungsstatistik in Deutschland im Jahr 2007 flächendeckend eingeführt wurde, sei die Zahl der gerichtlich beendeten Strafverfahren um 21% und die der rechtskräftigen Verurteilungen um 20% zurückgegangen.

9.700 Jugendliche oder Heranwachsende erhielten Jugendstrafe

Rund 9.700 Jugendliche oder Heranwachsende hätten 2017 eine Jugendstrafe als schwerste Sanktionsform des Jugendstrafrechts erhalten. In 42.500 Fällen habe es sogenannte Zuchtmittel wie Verwarnungen oder Jugendarrest gegeben, bei den übrigen 7.500 jungen Menschen Erziehungsmaßregeln wie soziale Trainingskurse.

Redaktion beck-aktuell, 28. November 2018 (dpa).

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