Wissenschaftsverlage verklagen Berliner Forschernetzwerk Researchgate

Wegen des Vorwurfs massenhafter Urheberrechtsverletzungen haben die American Chemical Society und der britisch-niederländische Wissenschaftsverlag Elsevier Klage vor dem Landgericht München gegen das Berliner Forschernetzwerk Researchgate eingereicht. Das berichtet das Wirtschaftsmagazin “Capital“. In dem Streit geht es um Millionen von Fachartikeln aus wissenschaftlichen Zeitschriften, die Researchgate-Nutzer auf ihre Profile in dem sozialen Netzwerk hochgeladen haben, obwohl sie dazu nicht befugt sind.

Kläger: Forschernetzwerk agiert hochgradig kommerziell

"Wir sind nicht damit einverstanden, dass Researchgate mit diesen Inhalten Geld verdient", sagte James Milne, Chef der Journals Publishing Group der American Chemical Society, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin. Schließlich sei das Start-up keine Non-Profit-Organisation, sondern ein "hochgradig kommerzielles Unternehmen, hinter dem unglaubliche Mengen an Risikokapital stehen".

Millionen Fachartikel bereits in nicht öffentlichen Modus verschoben

Elsevier und die American Chemical Society haben Anfang Oktober gemeinsam mit den Verlagen Wiley, Wolters Kluwer und Brill die "Coalition for Responsible Sharing" gegründet, um Druck auf Researchgate auszuüben. Die Verlagsallianz hat das Unternehmen aufgefordert, die betroffenen Fachartikel zu entfernen. Immerhin 1,7 Millionen davon hat Researchgate bis Anfang November in einen nicht öffentlichen Modus verschoben. Den Verlagen reicht das nicht, sie stören sich vor allem daran, dass die Berliner zu keiner grundsätzlichen Einigung bereit seien.

Redaktion beck-aktuell, 14. November 2017 (dpa).