Am kommenden Mittwoch ist die schwarz-rote Koalition unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) 100 Tage im Amt. "Deutschland muss endlich seine Hausaufgaben machen, tiefgreifende Reformen anpacken", mahnte Grimm als Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Stattdessen werde Geld verteilt - etwa bei der Rente, Vergünstigungen bei Agrardiesel und für Gastwirte. "Schwarz-Rot senkt die Gaspreise, aber nicht die Stromsteuer für alle. Man hat das Gefühl, dass die Orientierung noch nicht da ist", kritisierte Grimm gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Aber es werden so viele Wahlgeschenke verteilt, dass jetzt riesige Haushaltslöcher klaffen - und eher über Steuererhöhungen geredet wird." Deutschland entferne sich "immer weiter von der Wettbewerbsfähigkeit". Grimm forderte Steuersenkungen für Unternehmen sowie den Abbau von Regulierungen "von den Rahmenbedingungen am Arbeits- und Wohnungsmarkt über die Regelungen zum Klimaschutz bis zum Datenschutz". Stattdessen werde neue Bürokratie aufgebaut wie bei der Verlängerung der Mietpreisbremse oder dem Tariftreuegesetz. "Deutsche Unternehmen werden von einem wahren Regulierungsdickicht ausgebremst", beklagte sie.