Wirtschaftsverbände fordern lebensnahe Regeln und schlankere Bürokratie

Als Reaktion auf den vom Normenkontrollrat am Donnerstag vorgestellten Jahresbericht haben die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft eine schlankere und modernere Verwaltung gefordert. Die Bundesregierung müsse für Regeln sorgen, die für Betriebe und Unternehmen nachvollziehbar sind. Der Rat hat die Aufgabe Bürokratie zu reduzieren, um Kosten für Bürgerinnen und Bürger, Verwaltungen sowie die Wirtschaft zu verringern.

Wirtschaft will "Praxischecks" für neue Gesetze

"Überbordende Bürokratie hemmt unternehmerisches Handeln, Innovation und dringend notwendige Investitionen", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Siegfried Russwurm. Mit vereinfachten Vorschriften können seiner Ansicht nach etwa Klimaziele schneller erreicht werden. Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, Peter Adrian, betonte die Bedeutung von Wirtschaftsvertretern bei Gesetzgebungsverfahren. "Es ist wichtig, die Wirtschaft frühzeitig in den Gesetzgebungsprozess einzubinden, damit Regelungen effektiver, praxisnäher und moderner gestaltet werden." Mithilfe eines "Praxischecks" könnten Schwachstellen neuer Gesetze offengelegt werden.

Bürokratie soll lebensnaher und moderner werden

Auch der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, forderte, Vorgaben müssten sich "stärker an der Lebenswirklichkeit der Betriebe ausrichten". Nicht nur effizienter, sondern auch digitaler solle Deutschland werden, sagt Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände. "Was wir brauchen, ist der große Wurf, einen digitalen Aufbruch im ganzen Land."

Redaktion beck-aktuell, 17. September 2021 (dpa).