Es war kein einfacher Weg bis zu einer Einigung über einen Pandemie-Vertrag. Auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf haben die Mitgliedstaaten nun keine Einwände gegen das Abkommen erhoben, wie die Welt berichtet.
Man ziele mit der Vereinbarung darauf ab, künftige Pandemien zu verhindern, sich auf sie vorzubereiten und besser zu reagieren. Dazu habe man sich darauf geeinigt, dass die Mitgliedsstaaten ihre Forschung und Maßnahmen im Bereich der Pandemien auszubauen und Krankheitsdaten schneller an Pharmaunternehmen weitergeben. Auch in der umstrittenen Frage, wie Know-How ausgetauscht und an andere Länder weitergegeben werden soll, wurde ein Kompromiss gefunden: Jeder Technologietransfer müsse "in beidseitigem Einverständnis" erfolgen, so die Welt.
Mit dem Abkommen sollen medizinische Produkte künftig auch gerechter verteilt werden. Dazu sollen laut Welt mehr pandemiebezogene Gesundheitsprodukte hergestellt werden, dies soll zudem auch lokaler erfolgen.
Die Befürchtung, die WHO würde durch das Abkommen dazu ermächtigt, Zwangsmaßnahmen anzuordnen, seien falsch, so die Süddeutsche Zeitung. Der Vertrag beinhalte, dass weder die WHO noch ihr Generaldirektor innerstaatliche Maßnahmen anordnen, Reisebeschränkungen verhängen, Impfungen erzwingen oder Lockdowns anordnen können, so die Zeitung. Strafmaßnahmen für Länder, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen, seien nicht vorgesehen.