Der Anwalt des Whistleblowers Julian Assange hat Ecuador davor gewarnt, den Wikileaks-Gründer aus der Botschaft in London auszuweisen. Sollte dies auf Grundlage bloßer Anschuldigungen und ohne ordentliches Prozessrecht geschehen, wäre dies “zweifellos ein willkürlicher und monströser Akt“, erklärte Robert Tibbo gegenüber den Medien am 09.04.2019.
Anwalt: Assange droht bei Auslieferung Misshandlung und Folter
Die Aufhebung seines Asylstatus wäre eine "Abweichung von den grundlegenden Normen der Rechtsstaatlichkeit", sagte Tibbo. Eine Auslieferung an die Vereinigten Staaten würde Assange "einer echten Bedrohung durch Misshandlung und Folter aussetzen", befürchtet der Anwalt.
Whistleblower seit sieben Jahren im Botschafts-Exil
Assange sitzt seit 2012 in der Botschaft Ecuadors in London fest und könnte seinen Asyl-Status bald verlieren – das befürchten zumindest die Betreiber der Enthüllungsplattform und berufen sich dabei auf eine ecuadorianische Staatsquelle. Im Fall eines Rauswurfs droht dem gebürtigen Australier die sofortige Festnahme. Die US-Behörden wollen Assange wegen Veröffentlichung brisanter Informationen über die Kriege in Afghanistan und Irak den Prozess machen.
Redaktion beck-aktuell, 9. April 2019 (dpa).
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