Beim Thema "Abschuss von Wölfen" bleibt die Bundesregierung zerstritten. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) äußerte sich erneut unzufrieden über den vom Kabinett am 22.05.2019 beschlossenen Kompromiss, wonach die Raubtiere künftig leichter abgeschossen werden können, wenn sie Schafe und andere Nutztiere reißen. Klöckner sagte gegenüber der Presse "Im Interesse der Gesundheit des Menschen und der öffentlichen Sicherheit sollten wir weiter eine regulierende Bestandskontrolle, die Wolfsrissen vorbeugt, als Ziel haben." Das gibt der von der Ministerriege gebilligte Gesetzentwurf von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) aber nicht her.
Klöckner setzt auf Änderung des Gesetzentwurfs
Klöckner sagte der "Bild am Sonntag" vom 26.05.2019, die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland sei ein Erfolg des Artenschutzes. "Er hat aber Grenzen dort, wo das Leben anderer bedroht ist." Klöckner setzt darauf, dass der Gesetzentwurf im Bundestag noch in ihrem Sinn geändert wird, denn am Ende müssen die Abgeordneten entscheiden.
Politischer Druck bei "Wolfsthema" hoch
Einen bestätigten Angriff eines Wolfs auf einen Menschen in Deutschland gab es seit der Rückkehr der Tiere nicht. Der politische Druck bei dem Thema vor allem in Ost- und Norddeutschland ist dennoch gewaltig, das Thema spielt auch im Wahlkampf eine große Rolle.
Redaktion beck-aktuell, 28. Mai 2019 (dpa).
Aus dem Nachrichtenarchiv
Kabinett einigt sich vorerst auf erleichterten Wolf-Abschuss, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 22.05.2019, becklink 2013193
VG Oldenburg, Kein Eilrechtsschutz gegen Abschussgenehmigung für "Rodewalder Wolfsrüden", Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 18.02.2019, becklink 2012267
VG Dresden versagt einem Jäger Genehmigung zum Abschuss eines Wolfes, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 11.10.2005, becklink 158836