Wehrmachtsauskunftsstelle wechselt von Berlin zum Bund

Fast 73 Jahre nach Kriegsende wechselt die Zuständigkeit für die Wehrmachtsauskunftsstelle zum Bund. Der Bundestag verabschiedete am 05.07.2018 einstimmig ein Gesetz, mit dem das Bundesarchiv die Behörde offiziell vom Land Berlin übernimmt.

Nach wie vor viele Anfragen

Die "Deutsche Dienststelle für die Benachrichtigung der nächsten Angehörigen von Gefallenen der ehemaligen deutschen Wehrmacht" – so der offizielle Name – verwaltet im Berliner Stadtteil Reinickendorf mehr als 300 Millionen Unterlagen, etwa über Wehrmachtssoldaten aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie über Kriegsgefangene der West-Alliierten. Bislang erstattete der Bund dem Land Berlin die anfallenden Kosten, jetzt übernimmt er die Dienststelle selber. Bis heute registriert die Behörde jedes Jahr Zehntausende Anfragen. Sie machte beispielsweise einst in Rumänien das Grab des Vaters von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder ausfindig. Aus der Dienststelle stammen auch die Dokumente, die vor einigen Jahren die SS-Mitgliedschaft des Literatur-Nobelpreisträgers Günter Grass belegten.

Redaktion beck-aktuell, 9. Juli 2018 (dpa).

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