Vo­ß­kuh­le be­dau­ert Schei­tern einer Re­form des Wahl­rechts

Der Prä­si­dent des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts, An­dre­as Vo­ß­kuh­le, be­dau­ert, dass es den Par­tei­en nicht ge­lun­gen ist, vor der Bun­des­tags­wahl im Herbst 2017 das Wahl­recht zu re­for­mie­ren. Ein 700 Ab­ge­ord­ne­te um­fas­sen­der Bun­des­tag könne weder im In­ter­es­se der Par­tei­en noch der Bür­ger sein, sagte er den Zei­tun­gen der Funke Me­di­en­grup­pe.

Über­hang- und Aus­gleich­man­da­te könn­ten Par­la­ment stark an­wach­sen las­sen

"Schon die prak­ti­sche Frage, wo die zu­sätz­li­chen 100 Ab­ge­ord­ne­ten mit ihren Mit­ar­bei­tern un­ter­kom­men kön­nen, ist nicht tri­vi­al", so Vo­ß­kuh­le. Daher hätte er sich "ge­freut, wenn man sich vor der an­ste­hen­den Bun­des­tags­wahl auf neue Re­geln ver­stän­digt hätte". Die Bun­des­tags­frak­tio­nen hat­ten sich in lang­wie­ri­gen Ver­hand­lun­gen nicht auf einen Kom­pro­miss ver­stän­di­gen kön­nen. Nun wird be­fürch­tet, dass der Bun­des­tag nach der Wahl im Sep­tem­ber 2017 er­heb­lich grö­ßer wer­den könn­te. Der Bun­des­tag zählt min­des­tens 598 Ab­ge­ord­ne­te, die je zur Hälf­te in den Wahl­krei­sen di­rekt ge­wählt wer­den und über die Lan­des­lis­ten der Par­tei­en ein­zie­hen. Bei der Wahl 2013 wuchs das Par­la­ment durch Über­hang- und Aus­gleich­man­da­te auf 631 Ab­ge­ord­ne­te an.

Redaktion beck-aktuell, 27. März 2017 (dpa).

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