Vier Richter in Afghanistan getötet

In Ostafghanistan sind vier Richter getötet worden, nachdem Unbekannte auf einer Überlandstraße auf ihr Auto feuerten. Das teilten Provinzräte am 07.11.2019 mit. Es war unklar, ob konkret die Richter das Ziel des Angriffs waren. Kämpfer der aufständischen Taliban hätten zuvor auf ein vor den Richtern fahrendes Militärauto gefeuert, sagte der Chef des Provinzrates, Hasibullah Staneksai. Die Richter des Berufungsgerichtes der Provinzhauptstadt Gardes waren im Bezirk Mohammad Agha der Provinz Logar auf dem Weg nach Kabul gewesen.

66 Richter in vergangenen fünf Jahren getötet

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte auf Anfrage, er prüfe den Vorfall noch. Aber generell seien Richter Ziele der Taliban, wenn sie Taliban-Kämpfer verurteilten oder anderweitig unterdrückten. Einem Beamten des Obersten Gerichtshofs in Afghanistan zufolge sind in den vergangenen fünf Jahren 66 Richter in dem Land getötet worden.

Zahl der verwundeten und getöteten Zivilisten auf neuem Höchststand

Zuletzt hatte die Zahl der verwundeten und getöteten Zivilisten im Afghanistankrieg einen neuen Höchststand erreicht. Zwischen Juli und September dokumentierte die UN-Mission in Afghanistan mit fast 1.200 Getöteten und mehr als 3.100 Verletzten die höchste Zahl ziviler Opfer innerhalb eines Quartals seit Beginn der systematischen Aufzeichnung durch die UN im Jahr 2009.

Redaktion beck-aktuell, 7. November 2019 (dpa).

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