In künf­ti­gem SC-Frei­burg-Sta­di­on abends vor­läu­fig keine Bun­des­li­ga­spie­le

Im zu­künf­ti­gen Sta­di­on des FC Frei­burg wird es abends vor­läu­fig keine Bun­des­li­ga­spie­le geben. Wie der Ver­wal­tungs­ge­richts­hof Baden-Würt­tem­berg in Mann­heim mit un­an­fecht­ba­rem Be­schluss vom 20.08.2002 ent­schie­den hat, müs­sen wegen des Lärm­schut­zes die vor­schrifts­mä­ßi­gen Ru­he­zei­ten ein­ge­hal­ten wer­den. Etwas an­de­res gelte nur für be­son­de­re Er­eig­nis­se wie etwa Pokal- oder Cham­pi­ons-Le­ague-Spie­le.

VGH er­laubt vor­läu­fig nur Bun­des­li­ga­spie­le au­ßer­halb der Ru­he­zei­ten

Dem­nach sind vor­läu­fig nur Bun­des­li­ga­spie­le zu­läs­sig, die im We­sent­li­chen au­ßer­halb der Ru­he­zei­ten nach der Sport­an­la­gen­lärm­schutz­ver­ord­nung (täg­lich 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr und sonn­tags 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr) statt­fin­den sol­len. Dies gilt laut VGH auch dann, wenn sie even­tu­ell un­we­sent­lich in diese Ru­he­zei­ten hin­ein­rei­chen soll­ten. 

Wich­ti­ge Po­kal­spie­le auch au­ßer­halb der Ru­he­zei­ten mög­lich

Dar­über hin­aus dür­fen laut VGH Spie­le im Rah­men des DFB-Po­kals, der UEFA Eu­ro­pa Le­ague und der UEFA Cham­pi­ons Le­ague durch­ge­führt wer­den, die im We­sent­li­chen in den ge­nann­ten Ru­he­zei­ten statt­fin­den und ge­ge­be­nen­falls in die Nacht­zeit (ab 22.00 Uhr) hin­ein­rei­chen. 

Re­gel­mä­ßi­ger Spiel­be­trieb muss Lärm­schutz be­ach­ten – Bun­des­li­ga keine sel­te­nen Er­eig­nis­se

Da­ge­gen seien Bun­des­li­ga­spie­le und Vor­be­rei­tungs­spie­le, die im We­sent­li­chen in den Ru­he­zei­ten statt­fin­den oder in die Nacht­zeit hin­ein­rei­chen, vor­läu­fig un­zu­läs­sig. Zur Be­grün­dung führt der VGH aus, im Rah­men des einst­wei­li­gen Rechts­schutz­ver­fah­rens sei davon aus­zu­ge­hen, dass die er­teil­te Bau­ge­neh­mi­gung hin­sicht­lich die­ser Fuß­ball­spie­le vor­aus­sicht­lich die Rech­te der in einem be­nach­bar­ten Wohn­ge­biet an­säs­si­gen An­trag­stel­ler ver­let­ze. Denn diese Spie­le seien wahr­schein­lich zu Un­recht als sel­te­ne Er­eig­nis­se im Sinne der Sport­an­la­gen­lärm­schutz­ver­ord­nung ein­ge­stuft wor­den. Sel­te­ne Er­eig­nis­se in die­sem Sinne setz­ten eine be­son­de­re, vom Nor­mal­be­trieb qua­li­ta­tiv ab­wei­chen­de Be­triebs­si­tua­ti­on vor­aus und lie­ßen nicht ge­ne­rell eine Er­hö­hung der zu­läs­si­gen Im­mis­si­ons­richt­wer­te an 18 Tagen im Jahr zu. Die ge­neh­mig­ten und bei den Bun­des­li­ga­spie­len tat­säch­lich zu er­war­ten­den Lärm­wer­te über­schrit­ten des­halb vor­aus­sicht­lich die den An­trag­stel­lern zu­mut­ba­ren Lärm­schwel­len.

Wei­te­re Spie­le von Bau­ge­neh­mi­gung nicht um­fasst

Wei­te­re Spie­le (zum Bei­spiel Re­le­ga­ti­ons­spie­le) seien von der Bau­ge­neh­mi­gung nicht um­fasst oder aus­drück­lich un­ter­sagt wor­den, weil die Ge­neh­mi­gung Fuß­ball­spie­le mit einem plan­mä­ßi­gen Spiel­be­ginn ab 20.30 Uhr aus­schlie­ße.

VGH Mannheim, Beschluss vom 20.08.2020 - 3 S 2948/19

Redaktion beck-aktuell, 15. September 2020.

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