VG Köln: Jour­na­list darf Prüf­be­richt über öf­fent­lich­keits­wirk­sa­me Maß­nah­men der FDP ein­se­hen

Der Bun­des­rech­nungs­hof ist ver­pflich­tet, einem Rund­funk­jour­na­lis­ten Ak­ten­ein­sicht in die "Ab­schlie­ßen­den Prü­fungs­mit­tei­lun­gen hin­sicht­lich der Prü­fung der öf­fent­lich­keits­wirk­sa­men Maß­nah­men der FDP-Frak­ti­on im Wahl­jahr 2013" zu ge­wäh­ren. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln ent­schie­den. Die Prü­fung war im ers­ten Halb­jahr 2017 ab­ge­schlos­sen wor­den (Az.: 6 L 4777/17).

Keine gegen In­for­ma­ti­ons­er­tei­lung strei­ten­den be­rech­tig­ten In­ter­es­sen

Das VG Köln hat in der Sache dar­auf ab­ge­stellt, dass der Jour­na­list einen An­spruch nach § 96 Abs. 4 Satz 1 BHO auf Zu­gang zu den ab­schlie­ßen­den Prü­fungs­mit­tei­lun­gen glaub­haft ge­macht habe. Das Er­mes­sen des Bun­des­rech­nungs­hofs sei in­so­weit auf Null re­du­ziert. Be­rech­tig­te In­ter­es­sen, denen ge­gen­über dem In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se Vor­rang ein­zu­räu­men wäre, lägen nicht vor.

Mög­li­cher­wei­se zweck­wid­ri­ge Mit­tel­ver­wen­dung be­grün­det Eil­be­dürf­tig­keit

Die be­son­de­re Eil­be­dürf­tig­keit habe der Jour­na­list mit Blick auf die im zwei­ten Halb­jahr 2017 ein­set­zen­de kri­ti­sche öf­fent­li­che De­bat­te über die Mit­tel­ver­wen­dung der FDP-Frak­ti­on hin­rei­chend glaub­haft ge­macht. Den da­ma­li­gen Pres­se­be­rich­ten sei zu ent­neh­men ge­we­sen, dass kon­kre­te An­halts­punk­te für eine zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung der Mit­tel be­stan­den haben.

Be­schwer­de mög­lich

Gegen den Be­schluss kann Be­schwer­de ein­ge­legt wer­den, über die das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len ent­schei­det.

VG Köln, Beschluss vom 27.04.2018 - 6 L 4777/17

Redaktion beck-aktuell, 30. April 2018.

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