"Auf­bruch Le­ver­ku­sen"-Mit­glie­der vor­aus­sicht­lich waf­fen­recht­lich un­zu­ver­läs­sig

Der Wi­der­ruf der waf­fen­recht­li­chen Er­laub­nis von Mit­glie­dern des Ver­eins "Auf­bruch Le­ver­ku­sen" ist aller Vor­aus­sicht nach recht­mä­ßig, da die­ser als rechts­ex­tre­mis­tisch ein­zu­stu­fen ist. Dies hat das Ver­wal­tungs­ge­richt Köln ent­schie­den und damit die Eil­an­trä­ge von zwei Mit­glie­dern des Ver­eins ab­ge­lehnt. 

Aus "Pro NRW" her­vor­ge­gan­ge­ner rechts­ex­tre­mis­ti­scher Ver­ein

Das Ge­richt folgt der Ein­schät­zung des Lan­des­ver­fas­sungs­schutz­am­tes Nord­rhein-West­fa­len, dass es sich bei "Auf­bruch Le­ver­ku­sen" um einen rechts­ex­tre­mis­ti­schen Ver­ein han­delt, des­sen Mit­glie­der wei­test­ge­hend der auf­ge­lös­ten Par­tei "Pro NRW" an­ge­hör­ten. In enger Zu­sam­men­ar­beit mit dem von André Pog­gen­burg in­iti­ier­ten Dach­ver­band "Auf­bruch Deutsch­land 2020" setze der von Mar­kus Bei­sicht ge­grün­de­te Ver­ein "Auf­bruch Le­ver­ku­sen" ins­be­son­de­re die frem­den- und is­lam­feind­li­chen Kam­pa­gnen von "Pro NRW" fort. Das in den Äu­ße­run­gen des Ver­eins zu­ta­ge tre­ten­de völ­kisch-na­tio­na­lis­ti­sche Volks­ver­ständ­nis und die damit ein­her­ge­hen­de aus­län­der­feind­li­che Agi­ta­ti­on sind nach Auf­fas­sung des Ge­richts Aus­druck eines ge­ne­rel­len ver­fas­sungs­feind­li­chen Be­stre­bens von "Auf­bruch Le­ver­ku­sen".

Bloße Mit­glied­schaft für waf­fen­recht­li­che Un­zu­ver­läs­sig­keit aus­rei­chend

Die ak­tu­el­len Be­schlüs­se rei­hen sich nach An­ga­ben des VG Köln in die Recht­spre­chung des Ge­richts aus dem ver­gan­ge­nen Jahr ein. Mit Ur­tei­len aus Au­gust und Sep­tem­ber 2022 hatte es be­reits hin­sicht­lich des AfD-"Flü­gels" und der Par­tei "Der III. Weg" ent­schie­den, dass die bloße Mit­glied­schaft in einer ver­fas­sungs­feind­li­chen Ver­ei­ni­gung re­gel­mä­ßig zur An­nah­me der waf­fen­recht­li­chen Un­zu­ver­läs­sig­keit aus­reicht. Nach­weis­li­cher Er­kennt­nis­se über eine dar­über­hin­aus­ge­hen­de in­di­vi­du­el­le ver­fas­sungs­feind­li­che Be­tä­ti­gung der Be­trof­fe­nen be­dür­fe es nicht. Gegen die Be­schlüs­se steht den Be­tei­lig­ten je­weils die Be­schwer­de zu, über die das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Nord­rhein-West­fa­len in Müns­ter ent­schei­den würde.

VG Köln -

Redaktion beck-aktuell, 23. Januar 2023.

Mehr zum Thema