Fahr­rad-Demo durf­te nicht auf der A5 statt­fin­den

Die Fahr­rad-Demo, die am 04.09.2021 in Frank­furt am Main unter dem Motto "Mehr Platz für Rad­ler – nicht nur heut‘ Nacht" statt­fand, durf­te nicht über die A5 füh­ren. Das Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt am Main hatte zuvor unter Ver­weis auf eine un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für die öf­fent­li­che Si­cher­heit bei Nut­zung der A5 einen Eil­an­trag gegen die An­ord­nung einer an­de­ren Route ab­ge­lehnt.

An­trag­stel­ler woll­te für Fahr­rad-Demo A5 nut­zen

Die Fahr­rad-Demo soll­te nach dem Wil­len des An­mel­ders ei­gent­lich ab der An­schluss­stel­le Frank­furt am Main-Nie­der­rad bis zum West­kreuz auf der A5 und da­nach stadt­ein­wärts auf der A648 bis zur Theo­dor-Heuss-Allee füh­ren. Dies hätte für etwa zwei Stun­den eine Sper­rung der A5 in nörd­li­cher Fahrt­rich­tung er­for­dert. Nach­dem ein Ko­ope­ra­ti­ons­ge­spräch ge­schei­tert war, hatte die Ver­samm­lungs­be­hör­de aber eine an­de­re Stre­cken­füh­rung an­ge­ord­net, die sich an der einer frü­he­ren Fahr­rad-Demo aus dem Jahr 2018 ori­en­tier­te und die A5 nicht um­fass­te. Da­ge­gen erhob der An­trag­stel­ler Wi­der­spruch und be­gehr­te beim VG Eil­rechts­schutz.

VG: Un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für die öf­fent­li­che Si­cher­heit bei Nut­zung der A5

Das VG lehn­te den Eil­an­trag ab. Es er­ach­te­te die An­ord­nung einer an­de­ren Stre­cken­füh­rung für vor­aus­sicht­lich recht­mä­ßig. Eine Ein­be­zie­hung der A5 hätte eine un­mit­tel­ba­re Ge­fahr für die öf­fent­li­che Si­cher­heit be­grün­det. Das Ge­richt sah zwar die zen­tra­le Be­deu­tung des Ver­samm­lungs­or­tes für das mit der Ver­samm­lung ver­folg­te kom­mu­ni­ka­ti­ve An­lie­gen. Das An­lie­gen der Ver­samm­lung sei aber pri­mär eine Stär­kung der po­li­ti­schen An­er­ken­nung des Rad­ver­kehrs und eine Stär­kung der dies­be­züg­li­chen In­fra­struk­tur ge­we­sen. Die vom VG vor­ge­nom­me­ne In­ter­es­sen­ab­wä­gung fiel zu Las­ten des An­trag­stel­lers aus. Dabei be­rück­sich­tig­te das Ge­richt, dass die An­trags­geg­ne­rin dem An­lie­gen des vom An­trag­stel­ler an­ge­mel­de­ten Auf­zugs in­so­weit Rech­nung ge­tra­gen hatte, als zu­min­dest auch ein kur­zer, sich in un­mit­tel­ba­rer räum­li­cher Nähe zu dem an­ge­mel­de­ten Stre­cken­ab­schnitt auf der A5 be­find­li­cher, aber we­ni­ger stark be­fah­re­ner Teil­ab­schnitt einer Bun­des­au­to­bahn, näm­lich der A648, ge­nutzt wer­den durf­te.

VG Frankfurt a. M., Beschluss vom 03.09.2021 - 5 L 2467/21.F

Redaktion beck-aktuell, 7. September 2021.

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