VG Berlin versagt schwimmenden Häusern wasserrechtliche Genehmigung

Auf dem Rummelsburger See in Berlin-Friedrichshain dürfen keine schwimmenden Häuser gebaut werden. Das Verwaltungsgericht Berlin hat eine entsprechende Entscheidung der zuständigen Senatsverwaltung bestätigt. Diese habe zu Recht auf die aufgrund der Verschmutzung des Sees bestehende Gefahr von Gesundheitsbeeinträchtigungen für die Bewohner verwiesen und zudem auch darauf abstellen dürfen, dass eine Wohnnutzung auf Gewässern in Berlin generell nicht erwünscht ist (Urteil vom 15.12.2016, Az.: VG 10 K 250.13).

Verwaltung hält gesunde Wohnverhältnisse für nicht gegeben

Die Klägerin plant den Bau von acht schwimmenden Wohnhäusern auf dem Rummelsburger See. Für dieses Vorhaben hatte das Bezirksamt 2012 eine Baugenehmigung erteilt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umweltschutz lehnte die Erteilung einer wasserbehördlichen Genehmigung aber im Mai 2013 aus Gründen des Umweltschutzes ab. Der See sei stark verunreinigt, weshalb es an den erforderlichen gesunden Wohnverhältnissen fehle. Die Klägerin meint, eine Gesundheitsbeeinträchtigung sei am Standort nicht nachgewiesen.

VG stimmt Verwaltung zu

Das VG Berlin wies die Klage ab. Die Klägerin habe keinen Anspruch auf die für das Vorhaben erforderliche wasserrechtliche Genehmigung. Das Vorhaben beeinträchtige das Wohl der Allgemeinheit. Die Bewohner seien schädlichen Umwelteinwirkungen ausgesetzt, weil die Häuser über einer mit Schadstoffen belasteten Altlast errichtet werden sollten. Das Risiko sei auch für den betroffenen Standort ausreichend belegt. Darüber hinaus habe die Senatsverwaltung im Rahmen der Ermessensausübung darauf abstellen dürfen, dass eine Wohnnutzung auf Gewässern in Berlin generell nicht erwünscht sei. Gegen das Urteil ist der Antrag auf Zulassung der Berufung an das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg zugelassen.

VG Berlin, Urteil vom 15.12.2016 - 10 K 250.13

Redaktion beck-aktuell, 19. Dezember 2016.

Mehr zum Thema