In Ber­lin le­ben­der Brite darf nicht für Be­zirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung kan­di­die­ren

Die Ent­schei­dung der Ber­li­ner Wahl­be­hör­den, einem in Ber­lin le­ben­den bri­ti­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen, der für die Par­tei Volt für die Be­zirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung kan­di­die­ren will, das ak­ti­ve und pas­si­ve Wahl­recht zu ver­sa­gen, ist recht­mä­ßig. Das hat der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof des Lan­des Ber­lin ent­schie­den. Dem Bri­ten fehle in­fol­ge des Brexits die er­for­der­li­che Uni­ons­bür­ger­schaft.

Uni­ons­bür­ger­schaft mit Brexit au­to­ma­tisch ver­lo­ren

Das ak­ti­ve und pas­si­ve Kom­mu­nal­wahl­recht stehe nur den­je­ni­gen in Ber­lin le­ben­den Staats­an­ge­hö­ri­gen eines Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Union zu, die in Folge ihrer Staats­an­ge­hö­rig­keit zu­gleich die Uni­ons­bür­ger­schaft nach den Eu­ro­päi­schen Ver­trä­gen be­sit­zen. In­fol­ge die­ser Ver­knüp­fung der Uni­ons­bür­ger­schaft mit der Staats­an­ge­hö­rig­keit eines Mit­glied­staa­tes habe der An­trag­stel­ler mit dem Aus­tritt des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­rei­ches aus der Eu­ro­päi­schen Union die Uni­ons­bür­ger­schaft au­to­ma­tisch ver­lo­ren. Damit stehe ihm für die Wah­len zu einer Be­zirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung in Ber­lin das ak­ti­ve und pas­si­ve Wahl­recht nicht mehr zu. Nach den Aus­füh­run­gen des Verf­GH ist dies die un­ver­meid­li­che Folge der im Ver­ein­ten Kö­nig­reich ge­trof­fe­nen Mehr­heits­ent­schei­dung für das Ver­las­sen der Union.

VerfGH Bln, Beschluss vom 15.09.2021 - 15.09.2021 VerfGH 107 A/21

Redaktion beck-aktuell, 16. September 2021.

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