Eil­an­trag gegen nächt­li­che Aus­gangs­sper­re in Bran­den­burg ohne Er­folg

Das Bran­den­bur­ger Ver­fas­sungs­ge­richt hat am 18.12.2020 einen Eil­an­trag gegen die in dem Bun­des­land wegen Co­ro­na gel­ten­de nächt­li­che Aus­gangs­sper­re ab­ge­lehnt. Das VerfG traf dabei keine Ent­schei­dung in der Sache. Der An­trag sei be­reits un­zu­läs­sig ge­we­sen, weil der An­trag­stel­ler zu­nächst das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg hätte an­ru­fen müs­sen.

Grund­satz der Sub­si­dia­ri­tät nicht be­ach­tet

Der An­trag­stel­ler hatte den Er­lass einer einst­wei­li­gen An­ord­nung be­tref­fend das in § 4 Abs. 2 der 3. SARS-CoV-2-EindV vom 15.12.2020 ent­hal­te­ne Ver­bot, zwi­schen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr des Fol­ge­ta­ges drau­ßen Sport zu trei­ben, be­gehrt. Das VerfG ver­warf den An­trag als un­zu­läs­sig. Der An­trag­stel­ler habe dem Grund­satz der Sub­si­dia­ri­tät nicht ge­nügt. Da­nach dürfe das VerfG erst an­ge­ru­fen wer­den, wenn nicht an­der­wei­tig – ins­be­son­de­re vor den Fach­ge­rich­ten – in zu­mut­ba­rer Weise ef­fek­ti­ver Rechts­schutz er­langt wer­den kann.

OVG hätte be­gehr­ten Eil­rechts­schutz ge­wäh­ren kön­nen

Eine sol­che Mög­lich­keit habe hier be­stan­den. Der An­trag­stel­ler hätte sich zu­nächst im Wege einer Nor­men­kon­trol­le (§ 47 VwGO) an das OVG Ber­lin-Bran­den­burg wen­den kön­nen. Die­ses sei grund­sätz­lich be­fugt, die an­ge­grif­fe­ne Re­ge­lung der Ver­ord­nung auf­zu­he­ben und nach § 47 Abs. 6 VwGO auch vor­läu­fi­gen Rechts­schutz zu ge­wäh­ren.

VerfG Bbg, Entscheidung vom 18.12.2020 - 23/20

Redaktion beck-aktuell, 21. Dezember 2020.

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