Verbraucherschützer fordern besseren Schutz bei Inkasso und Dispokrediten

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert die Verbraucherschutzministerinnen und -minister der Länder und des Bundes, die sich vom 28. bis 30.06.2023 zu einer Konferenz in Konstanz treffen, angesichts der hohen Verbraucherpreise dazu auf, für mehr Schutz vor hohen Dispokrediten zu sorgen. Gleichzeitig begrüßte der Verband den Vorstoß, die Position der Verbraucher gegenüber Inkassounternehmen zu stärken.

Dispokredite als Kostenfalle

“Die weiterhin hohen Preise bringen viele Verbraucher in finanzielle Schwierigkeiten. Um die steigenden Kosten zu stemmen, nehmen mehr Menschen als zuvor einen Dispokredit auf“, sagt Ramona Pop vom vzbv. Das kann schnell zur Kostenfalle werden und gar in die Überschuldung führen. “Die Höhe des Disporahmens sollte so festgesetzt werden, dass die Rückzahlung mit dem frei verfügbaren Einkommen mittelfristig möglich ist – eine langfristige Nutzung muss dringend vermieden werden“, fordert Pop. “Die Menschen dürfen nicht durch hohe Dispokosten noch zusätzlich finanziell belastet werden.“

Forderung nach besserem Schutz gegenüber Inkassounternehmen

“Zwischen Inkassounternehmen und betroffenen Verbrauchern herrschen strukturelle Machtunterschiede. Inkassoforderungen setzen viele betroffene Menschen unter starken Druck. Das sorgt für Verunsicherung. Daher begrüßt der vzbv das Anliegen der Länder, die Position der Verbraucher gegenüber Inkassounternehmen zu stärken“, so Pop weiter. Es braucht konkrete, gesetzlich verankerte Schutzvorschriften, die die Macht der Inkassodienstleister begrenzen. “Wenn die Informations- und Darlegungspflichten durch Inkassounternehmen nicht eingehalten werden, muss es unmittelbare rechtliche Folgen für Unternehmen geben“, so Pop.

Redaktion beck-aktuell, 27. Juni 2023.

Mehr zum Thema