US-Richter: Höhe der Strafe verhältnismäßig
Der 15-Jährige muss umgerechnet eine Strafe von rund 31 Millionen Euro zahlen - exakt 36.618.330 Dollar. Die Summe sei "eindeutig verhältnismäßig, weil sie den finanziellen Schaden, den der Jugendliche verursacht hat, nicht übersteigt", schrieb der Richter des Bezirks Hood River County, John A. Olson, in der Begründung für das drakonische Urteil vom 22.05.2018. Die Höhe der Strafe ergebe sich aus diversen Schäden und den Kosten für die Feuerbekämpfung, hieß es.
Waldbrand erfasste doppelt so große Fläche wie Sylt
Der zur Tatzeit 15 Jahre alte Junge hatte zugegeben, im September 2017 in der Schlucht Eagle Creek Canyon im Nordwesten des Landes Feuerwerkskörper angezündet zu haben. Damit löste er einen Großbrand aus, der sich in der Felsenschlucht Columbia River Gorge über fast 200 Quadratkilometer ausbreitete - eine Fläche, doppelt so groß wie die Insel Sylt.
Tagelanger Einsatz von über 1.000 Feuerwehrleuten
Mehr als 1.000 Feuerwehrleute waren tagelang im Einsatz gewesen. Medienberichten zufolge fielen mindestens vier Häuser dem Feuer zum Opfer, Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Eine Überlandstraße blieb für zehn Tage gesperrt. Erst Ende November 2017 gelang es den Einsatzkräften, das Feuer vollständig unter Kontrolle zu bringen.
Anwalt bezeichnet Höhe der Strafe als "absurd"
Der Anwalt des Jungen bezeichnete bei einer Anhörung in der vergangenen Woche die Millionenentschädigung als "absurd" und "absolut albern". Er forderte den Richter auf, eine "vernünftige und angemessene" Summe zu nennen, berichtete die Zeitung "The Oregonian". Die volle Geldstrafe muss der Junge aber vermutlich nicht berappen: Laut Gesetz darf ein Gericht die Einstellung der Zahlungen nach zehn Jahren anordnen, wenn der Jugendliche seine Bewährung beendet, keine weiteren Straftaten begeht und sich an die Zahlungspläne hält.
Bewährungsstrafe, gemeinnützige Arbeit und Entschuldigungsbriefe
Im Februar 2018 war der Jugendliche bereits zu einer Bewährungsstrafe von fünf Jahren und fast 2.000 Stunden gemeinnütziger Arbeit bei der Forstbehörde verurteilt worden. Er war zusätzlich angewiesen worden, 152 Entschuldigungsbriefe an die vom Brand betroffenen Menschen und Institutionen zu schreiben - darunter auch Wanderer, die in dem Waldgebiet zeitweise von Flammen eingeschlossen gewesen waren.