Jetzt auch US-Bür­ger? Trump will mehr Ab­schie­bun­gen nach El Sal­va­dor

Do­nald Trump fin­det of­fen­bar immer mehr ge­fal­len an den um­strit­te­nen Ab­schie­bun­gen nach El Sal­va­dor. Dort könn­ten künf­tig auch US-Staats­bür­ge­rin­nen und -bür­ger lan­den, wenn es nach dem Prä­si­den­ten geht.

Nach der um­strit­te­nen Ab­schie­bung des aus El Sal­va­dor stam­men­den Kil­mar Ab­re­go Gar­cia, der mut­ma­ß­lich fälsch­li­cher­wei­se in sein Hei­mat­land ge­bracht wor­den ist und nun dort in einem Ge­fäng­nis auf eine vom Su­pre­me Court an­ge­ord­ne­te Rück­ho­lung hofft, will US-Prä­si­dent Do­nald Trump die Ab­schie­bun­gen in das mit­tel­ame­ri­ka­ni­sche Land of­fen­bar gerne aus­wei­ten. Wie der öf­fent­lich-recht­li­che US-Sen­der NPR be­rich­tet, will die US-Re­gie­rung prü­fen, ob künf­tig auch US-Bür­ge­rin­nen und -Bür­ger in El Sal­va­dor in­haf­tiert wer­den könn­ten.

Trump hatte sich am Mon­tag mit dem Prä­si­den­ten El Sal­va­dors, Nayib Bu­ke­le, ge­trof­fen und laut dem NPR-Be­richt zu sei­nem Amts­kol­le­gen ge­sagt: "Die Ein­hei­mi­schen sind die nächs­ten, die Ein­hei­mi­schen. Sie müs­sen etwa fünf wei­te­re Ge­fäng­nis­se bauen." El Sal­va­dor hält be­reits Hun­der­te von Men­schen in einem Hoch­si­cher­heits­ge­fäng­nis fest, die in den ver­gan­ge­nen Wo­chen aus den USA aus­ge­flo­gen wur­den. Grund ist, dass sie an­geb­lich kei­nen le­ga­len Auf­ent­halts­sta­tus hät­ten oder zur or­ga­ni­sier­ten Kri­mi­na­li­tät ge­hör­ten. In vie­len Fäl­len sol­len Men­schen dabei ohne rechts­staat­li­ches Ver­fah­ren ab­ge­scho­ben wor­den sein, wie Kri­ti­ke­rin­nen und Kri­ti­ker mo­nie­ren. Bu­ke­le hatte am Mon­tag an­ge­deu­tet, dass sein Land be­reit sei, US-Bür­ge­rin­nen und -Bür­ger zu in­haf­tie­ren. "Ja, wir haben Platz", soll der Prä­si­dent von El Sal­va­dor ge­sagt haben.

Zu­stän­de in Ge­fäng­nis­sen El Sal­va­dors teil­wei­se dra­ma­tisch

Ame­ri­ka­ni­sche Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen wie die Ame­ri­can Civil Li­ber­ties Union (ACLU) oder das Brenn­an Cen­ter for Ju­sti­ce zeig­ten sich be­sorgt über die Ab­schie­bungs­plä­ne für US-Bür­ge­rin­nen und -Bür­ger. El Sal­va­dor steht in dem Ruf, Men­schen in sei­nen oft über­füll­ten Haft­an­stal­ten zu un­wür­di­gen Be­din­gun­gen un­ter­zu­brin­gen. So fehlt es laut Be­rich­ten von Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen oft an grund­le­gen­den Hy­gie­ne­stan­dards, teil­wei­se sogar an sau­be­rem Trink­was­ser.

Doch der Vor­schlag wird nicht nur von lin­ken und Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen kri­ti­siert, son­dern auch von der li­be­ral-kon­ser­va­ti­ven Denk­fa­brik Cato-In­sti­tu­te: "Es ist of­fen­sicht­lich ver­fas­sungs­wid­rig, of­fen­sicht­lich il­le­gal. Es gibt in kei­nem US-Ge­setz die Be­fug­nis, US-Bür­ger ab­zu­schie­ben und schon gar nicht, sie in einem frem­den Land zu in­haf­tie­ren", zi­tiert NPR David Bier vom Cato In­sti­tu­te. Das Pro­blem sei, so Bier, dass Trump ein­fach Fak­ten schaf­fe, ohne dass Ge­rich­te ein­schrei­ten könn­ten. "Ich denke, das ist die ei­gent­li­che Angst, dass er jetzt ver­su­chen wird, die ge­richt­li­che Über­prü­fung von Ab­schie­bun­gen von US-Bür­gern zu um­ge­hen."

Wie NPR an­gibt, hal­ten sich Mit­glie­der von Trumps re­pu­bli­ka­ni­scher Par­tei mit Kri­tik an den Ab­schie­be­plä­nen bis­lang zu­rück. Auch kon­ser­va­ti­ve Ju­ris­tin­nen und Ju­ris­ten hät­ten sich auf Nach­fra­ge nicht zu den Vor­gän­gen äu­ßern wol­len. US-Jus­tiz­mi­nis­te­rin Pa­me­la Bondi un­ter­stütz­te bei einem Auf­tritt auf Fox News indes die Pläne: "Das sind Ame­ri­ka­ner, von denen er [Prä­si­dent Trump] sagt, dass sie die ab­scheu­lichs­ten Ver­bre­chen in un­se­rem Land be­gan­gen haben, und die Kri­mi­na­li­tät wird dra­ma­tisch zu­rück­ge­hen."

Redaktion beck-aktuell, mam, 17. April 2025.

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