Merkel noch gegen Aussetzung des Patentschutzes
Ärmere Länder, aber auch die USA, setzen sich seit geraumer Zeit für eine Aussetzung des Patentschutzes für Impfstoffe ein, um die weltweite Impfkampagne zu beschleunigen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das bisher klar abgelehnt. Maas schlägt nicht zum ersten Mal andere Töne an. Die Kanzlerin trifft sich am Donnerstag im Weißen Haus mit US-Präsident Joe Biden. Dabei könnte auch dieses Thema eine Rolle spielen. Sie wird außerdem mit der Ehrendoktorwürde der Johns Hopkins Universität ausgezeichnet.
Maas pocht auf weltweite Solidarität bei Impfstoffverteilung
Maas begann in Michigan einen dreitägigen USA-Besuch. In Kalamazoo besuchte er die größte pharmazeutische Produktionsstätte in den USA, in der auch Corona-Impfstoff hergestellt wird. Pfizer arbeitet dabei mit dem deutschen Unternehmen Biontech zusammen. Schon vor seinem Abflug betonte der Außenminister, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit bei der Verteilung von Impfstoffen sei. "Ohne weltweite Solidarität bei der Impfstoffverteilung wird Delta nicht die letzte Variante gewesen sein, die wir besiegen müssen", betonte er.
Kein Stopp in Washington
Maas wollte am Dienstag auch die einstige Industriemetropole Detroit besuchen, die unter anderem wegen der Krise der Automobilindustrie seit Jahrzehnten unter massivem Bevölkerungsschwund leidet. Am Dienstagabend wollte er nach New York weiterreisen, wo er am Donnerstag an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum Libyen-Konflikt teilnimmt. Maas hatte vor drei Wochen zusammen mit den Vereinten Nationen ein Außenministertreffen in Berlin organisiert, bei dem es ein weiteres Mal darum ging, die Einmischung von außen in den Konflikt zu beenden. US-Außenminister Antony Blinken hatte das Libyen-Treffen mit seinem Antrittsbesuch in Berlin verbunden. Das ist ein Grund, warum Maas während seiner USA-Reise nicht in Washington Station macht.