USA: Bayer akzeptiert Vergleich im Prozess um irreführende Vermarktung von Glyphosat-Unkrautvernichter Roundup

Bayer hat sich mit US-Sammelklägern auf einen Vergleich im Rechtsstreit um die angeblich irreführende Vermarktung von Unkrautvernichtern mit dem umstrittenen Wirkstoff Glyphosat geeinigt. Der deutsche Agrarchemie- und Pharmakonzern erklärte sich bereit, 39,6 Millionen Dollar (35,8 Millionen Euro) zu zahlen, wie am 31.03.2020 aus Gerichtsunterlagen hervorging.

Einigung umfasst auch Änderungen bei der Beschriftung des Produkts

In dem Verfahren geht es darum, ob der 2018 für mehr als 60 Milliarden Dollar von Bayer übernommene US-Saatgutriese Monsanto Gesundheitsrisiken auf den Etiketten seines Unkrautvernichters Roundup verschleiert hat. Die Einigung mit den US-Klägern umfasst auch bestimmte Änderungen bei der Beschriftung des Produkts. Bayer begrüßte den Vergleich in einer Stellungnahme als Lösung zur Zufriedenheit aller Parteien. Das zuständige Gericht in Kansas City im US-Bundesstaat Missouri muss dem Kompromiss aber noch zustimmen. Der Einigung waren mehr als zwei Jahre lange Rechtsstreitigkeiten in mehreren Bundesgerichtsbezirken vorangegangen.

Kein Zusammenhang mit Klagewelle wegen angeblicher Krebsrisiken

Einen direkten Zusammenhang mit der US-Klagewelle gegen Bayer wegen angeblicher Krebsrisiken von Monsanto-Unkrautvernichtern wie Roundup gibt es indes nicht. Hier dauerten die Vergleichsverhandlungen weiter an, aber es gebe noch keine Gewissheit über eine Einigung, so der Konzern. Zuletzt war Bayer nach eigenen Angaben mit rund 48.600 US-Klagen wegen angeblicher Krebsgefahren konfrontiert.

Vergleichsverhandlungen auch in Prozessen wegen Gesundheitsschäden

Bei diesen Fällen hatte Bayer die ersten drei Gerichtsprozesse in den USA verloren und hohe Schadenersatzurteile kassiert. Allerdings will der Konzern die Schuldsprüche in Berufungsverfahren aufheben lassen. Hinter den Kulissen laufen schon länger Vergleichsgespräche unter der Aufsicht des US-Staranwalts Ken Feinberg. Analysten rechnen mit einer Einigung, die Bayer rund zehn Milliarden Dollar kosten könnte.

Redaktion beck-aktuell, 31. März 2020 (dpa).

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