USA: 18-jähriger Twitter-Hacker akzeptiert dreijährige Haftstrafe

Barack Obama, Elon Musk, Bill Gates: Im Juli 2020 kaperten Hacker die Twitterkonten diverser Promis. Nun hat Graham Ivan C., der als "Drahtzieher" der Cyber-Attacke gilt, einen Deal mit den Justizbehörden gemacht. Der erst 18-Jährige legte am 16.03.2021 bei einem Gericht in Florida ein Geständnis ab und akzeptierte drei Jahre Jugendhaft.

Milde Strafe wegen Kooperation mit Staatsanwaltschaft

Der Mann war nur wenige Tage nach dem spektakulären Hack, bei dem auch Bitcoins im Wert von über 100.000 Dollar erbeutet worden sein sollen, in seiner Wohnung in Tampa festgenommen und in 30 Punkten unter anderem wegen organisierten Betrugs angeklagt worden. Durch seine Kooperation mit der Staatsanwaltschaft entgeht Graham Ivan C. einer möglichen Verurteilung als Erwachsener, die zu einer wesentlich längeren Haftstrafe hätte führen können. Zum Zeitpunkt des Hacks war der Hauptbeschuldigte des Verfahrens erst 17 Jahre alt.

130 Nutzerkonten von Cyber-Angriff betroffen

Bei dem Cyber-Angriff waren die Twitter-Accounts zahlreicher Prominenter übernommen worden. Auch Firmenkonten, etwa von Apple, wurden gehackt. Über die Accounts wurden Nutzer in Tweets dazu aufgerufen, Geld in der Kryptowährung Bitcoin auf ein bestimmtes Konto zu schicken – verbunden mit dem Versprechen, den Betrag doppelt zurückzuzahlen. Bei der Attacke waren demnach 130 Nutzerkonten betroffen gewesen.

Twitter: Mitarbeiter gaben nach Manipulation Login-Daten preis

Twitter hatte nach dem für das Unternehmen sehr peinlichen Hack erklärt, einige Mitarbeiter seien "manipuliert" worden und die Angreifer hätten sich mit deren Login-Daten Zugriff auf interne Systeme der Firma verschaffen können. "Dieser Angriff beruhte auf einem bedeutenden und koordinierten Versuch, bestimmte Angestellte zu täuschen und menschliche Schwächen auszunutzen, um Zugang zu unseren internen Systemen zu bekommen", hatte Twitter damals mitgeteilt. Seither sei der Zugriff auf jene Systeme "deutlich begrenzt" worden.

Redaktion beck-aktuell, 17. März 2021 (dpa).