US-Ver­lag im Mar­ken­streit um Bat­man-Logo er­folg­reich

Der US-Ver­lag DC Co­mics darf das Bat­man-Logo, eine schwar­ze Fle­der­maus in einem hel­len Oval, wei­ter­hin aus­schlie­ß­lich für seine Pro­duk­te nut­zen. Das Ge­richt der Eu­ro­päi­schen Union hat die Klage einer Firma aus Ita­li­en auf Nich­tig­erklä­rung der für den Ver­lag ein­ge­tra­ge­nen Uni­ons­mar­ke ab­ge­wie­sen. Die Uni­ons­mar­ke habe aus­rei­chend Un­ter­schei­dungs­kraft.

Streit um mar­ken­recht­li­chen Schutz des Bat­man-Logos

Am 01.04.1996 mel­de­te DC Co­mics, der Ver­lag von Bat­man, beim Amt der Eu­ro­päi­schen Union für geis­ti­ges Ei­gen­tum (EUIPO) das strei­ti­ge Bild­zei­chen als Uni­ons­mar­ke an. Die Marke wurde am 02.02.1998 ein­ge­tra­gen. 2019 be­an­trag­te ein ita­lie­ni­sches Un­ter­neh­men, die Com­mer­cia­le Ita­lia­na Srl, beim EUIPO, die Marke für nich­tig zu er­klä­ren. Der An­trag, der be­stimm­te Wa­ren­klas­sen wie Klei­dung und Fa­schings-/Kar­ne­vals­kos­tü­me be­traf, wurde vom EUIPO (zu­nächst von der Wi­der­spruchs­ab­tei­lung, dann von der Be­schwer­de­kam­mer) zu­rück­ge­wie­sen. Das EUIPO stell­te fest, dass die Figur des Bat­man in den Be­weis­mit­teln, die ihm vor­ge­legt wor­den seien, ge­dank­lich stets mit dem ent­spre­chen­den Ver­lag DC Co­mics und nicht mit einem an­de­ren Un­ter­neh­men in Ver­bin­dung ge­bracht wor­den sei. Das ita­lie­ni­sche Un­ter­neh­men und ihr al­lei­ni­ger Ge­sell­schaf­ter, Luigi Aprile, er­ho­ben beim Ge­richt der Eu­ro­päi­schen Union Klage auf Auf­he­bung der Ent­schei­dung des EUIPO.

EuG be­stä­tigt aus­rei­chen­de Un­ter­schei­dungs­kraft

Mit sei­nem jetzt er­gan­ge­nen Ur­teil hat das Ge­richt diese Klage ab­ge­wie­sen. Un­ter­schei­dungs­kraft be­deu­te, dass die Marke ge­eig­net sei, die Ware, für die die Ein­tra­gung be­an­tragt werde, als von einem be­stimm­ten Un­ter­neh­men stam­mend zu kenn­zeich­nen und somit von den Waren an­de­rer Un­ter­neh­men zu un­ter­schei­den. Das Ge­richt be­tont au­ßer­dem, dass im Nich­tig­keits­ver­fah­ren eine Ver­mu­tung dafür spre­che, dass die ein­ge­tra­ge­ne Marke gül­tig sei. Der An­trag­stel­ler müsse des­halb dar­le­gen, warum die Marke nicht gül­tig sein soll. Die Tat­sa­che, dass Ver­brau­cher die an­ge­grif­fe­ne Marke ge­dank­lich mit der fik­ti­ven Figur Bat­man in Ver­bin­dung brin­gen, schlie­ße nicht aus, dass die Marke auch auf die Her­kunft der Waren des Ver­lags hin­wei­sen könne. Die Figur Bat­man sei ge­dank­lich immer mit DC Co­mics in Ver­bin­dung ge­bracht wor­den. Die von der Ge­gen­sei­te vor­ge­leg­ten Be­wei­se wür­den nicht be­le­gen, dass dies zum Zeit­punkt der Ein­rei­chung der An­mel­dung nicht der Fall ge­we­sen wäre oder dass die Marke zu die­sem Zeit­punkt ge­dank­lich mit einem an­de­ren Un­ter­neh­men in Ver­bin­dung ge­bracht wor­den wäre. Das EUIPO habe daher zu Recht fest­ge­stellt, dass die an­ge­grif­fe­ne Marke Un­ter­schei­dungs­kraft hatte.

Marke nicht be­schrei­bend

Nach An­sicht des Ge­richts ist die Marke auch nicht be­schrei­bend. Das Ar­gu­ment, dass die Marke, da die Figur des Bat­man ohne sie über­haupt nicht dar­ge­stellt wer­den könne, ein Merk­mal der Waren be­schrei­be, über­zeug­te das Ge­richt nicht. Nach Auf­fas­sung des Ge­richts hät­ten das ita­lie­ni­sche Un­ter­neh­men und sein Ge­sell­schaf­ter nicht hin­rei­chend dar­ge­tan, in­wie­fern die Marke ge­eig­net sein soll, die Merk­ma­le der Figur des Bat­man und damit auch nicht der in Rede ste­hen­den Waren zu be­schrei­ben.

EuG, Urteil vom 07.06.2023 - T-735/21

Redaktion beck-aktuell, 7. Juni 2023.

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