US-Richter weist Mexikos Klage gegen Waffenhersteller ab

Eine Klage der mexikanischen Regierung gegen US-amerikanische Waffenhersteller ist von einem US-Richter abgewiesen worden. Er verwies am Freitag auf ein US-Gesetz, das diese Unternehmen vor Haftung für den Einsatz ihrer Produkte schützt. Mexikos Regierung verklagte im vergangenen Jahr Hersteller wie Smith & Wesson und Colt sowie einen Waffenhändler im Zusammenhang mit der Verwendung geschmuggelter Waffen aus den USA durch kriminelle Gruppen in dem Land. Sie will gegen das Urteil in Berufung gehen.

Richter verweist auf seine Bindung an das Gesetz

Der Bezirksrichter im Bundesstaat Massachusetts ließ Argumente der mexikanischen Regierung nicht gelten, dass in diesem Fall eine Ausnahme vom Protection of Lawful Commerce in Arms Act angemessen wäre. Obwohl das Gericht Sympathie für das Volk von Mexiko empfinde, sei es ans Gesetz gebunden.

In Drogenkrieg verwendete Waffen meist aus USA geschmuggelt

Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr wurden in dem lateinamerikanischen Land im Schnitt fast 100 Tötungsdelikte pro Tag registriert. Für den Großteil der Gewalttaten sind kriminelle Banden verantwortlich. Die meisten der im blutigen Drogenkrieg in Mexiko verwendeten Waffen stammen aus den USA. Schätzungen zufolge werden jedes Jahr rund 200.000 Waffen nach Mexiko geschmuggelt. Der Klage zufolge stammten 70 bis 90% der an Tatorten sichergestellten Waffen aus den USA, während Mexiko selbst strikte Waffengesetze hat.

Mexikos Regierung will weiter gegen laxen Waffenvertrieb in USA angehen

"Wir werden uns weiter dafür einsetzen, dass der Vertrieb von Waffen verantwortungsvoll, transparent und rechenschaftspflichtig auflaufen muss", hieß es in einer Stellungnahme der Regierung vom Freitag. "Die nachlässige Art und Weise, in der Waffen in den Vereinigten Staaten verkauft werden, macht es Kriminellen leichter, Zugang zu ihnen zu bekommen."

Redaktion beck-aktuell, 4. Oktober 2022 (dpa).