Schmerzmittel als Wegbereiter für Drogenkrise?
Purdue wird vorgeworfen, mit seinem suchtgefährdenden Schmerzmittel Oxycontin ein Wegbereiter der Opioid-Epidemie und Drogenkrise in den USA gewesen zu sein. Der Konzern ist dort mit weiteren mehr als 1.600 Klagen konfrontiert. Purdue befindet sich im Besitz der milliardenschweren Sackler-Familie, die ihren Namen durch Spenden für Museen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen bekannt machte, durch Oxycontin aber massiv in die Kritik geraten ist.
Purdue streitet Verschleierung der Suchtgefahr ab
Purdue Pharma begrüßte den Vergleich in einem Statement. Die Einigung sei Ausdruck "unseres Einsatzes, Lösungen in der Opioid-Krise voranzutreiben", teilte Vorstandschef Craig Landau mit. Purdue und die Sackler-Familie haben Anschuldigungen, die Suchtgefahren von Oxycontin verschleiert und das Schmerzmittel mit rücksichtslosen und dubiosen Vertriebsmethoden in den Markt gedrückt zu haben, stets abgestritten. Doch der Druck wird immer größer, nicht nur rechtlich.
Erster Prozess abgewendet
Inzwischen dürften die Sacklers auch um ihren Ruf fürchten. Denn die Proteste gegen die Praktiken des Clans nehmen zu und haben inzwischen schon bewirkt, dass Museen in London und New York keine Spenden mehr von ihm annehmen wollen. Auch die Investmentfirma, die das Familienvermögen verwaltete, will mit den Sacklers nichts mehr zu tun haben. Der nun geschlossene Vergleich könnte richtungsweisend für weitere Klagen sein. Der erste Prozess wurde damit abgewendet, sodass die Sacklers nicht öffentlich vor Gericht aussagen müssen.