UN-Vertrag schützt Ressourcen und Wissen indigener Völker

Nach mehr als 20 Jahren Verhandlungen haben die Mitglieder der UN-Organisation für geistiges Eigentum (Wipo) einen Vertrag über den Umgang mit genetischen Ressourcen und traditionellem Wissen beschlossen. Ziel des Vertrages ist es, Herkunftsländer an den Gewinnen zu beteiligen, die mit ihren Ressourcen erzielt werden.

Der Vertrag regelt, dass Länder an Profiten beteiligt werden, wenn ihre Pflanzen oder andere Organismen oder ihr teils Jahrtausende altes Wissen darüber von ausländischen Firmen genutzt werden, um Medikamente oder andere Produkte herzustellen. Nun müssen Firmen bei der Anmeldung von Patenten auch angeben, woher ihr Material stammt. Herkunftsländer können dann prüfen, ob dafür alle Genehmigungen eingeholt und die nötigen Beteiligungsverträge abgeschlossen wurden.

"Wir haben heute Geschichte geschrieben", sagte Wipo-Generaldirektor Daren Tang in der Nacht. Es ist der erste Wipo-Vertrag, der traditionelles Wissen berührt und der speziell die Belange indigener Völker berücksichtigt. Er soll am Freitag unterzeichnet werden und tritt in Kraft, wenn 15 der 193 Wipo-Mitgliedsländer ihn ratifiziert haben.

Die Einigung kam in der Nacht zu Freitag zustande, wie die Wipo berichtete. Das war früher als erwartet, weil die Schlussrunde der Verhandlungen bis einschließlich Freitag angesetzt war. UN-Verhandlungen gehen typischerweise erst am letzten Tag in eine Nachtsitzung über.

Redaktion beck-aktuell, mam, 24. Mai 2024 (dpa).

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