Die Vereinten Nationen fordern die Philippinen eindringlich dazu auf, die Gewaltspirale in dem südasiatischen Inselstaat zu beenden. Es gebe immer mehr Berichte, wonach Menschen willkürlich ermordet werden. "Kinder werden nicht verschont und sind in einem Klima der vorherrschenden Gewalt weiterhin einem hohen Risiko ausgesetzt", hieß es in der Mitteilung von UN-Experten am 31.07.2017 in Genf. Besonders gefährdet sei die indigene Bevölkerung.
Mehr als 7.000 Menschen getötet
Der seit einem Jahr regierende Staatschef Rodrigo Duterte führte einen international heftig kritisierten "Drogen-Krieg" und fordert die Wiedereinführung der Todesstrafe. Insgesamt wurden nach Angaben von Menschenrechtlern bereits mehr als 7.000 Menschen durch die Polizei oder selbst ernannte Ordnungshüter getötet.
UN-Experten geschockt
Die UN-Experten zeigten sich geschockt über "zunehmende Gewalt, Tötungen, Einschüchterungen und Belästigungen" in dem Land. Besonders Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafter und Bauern lebten gefährlich. Jeder einzelne Übergriff müsse vor Gericht verfolgt und die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, forderten die UN. Duterte hatte bereits 2016 nach scharfer UN-Kritik an "ungesetzlichen Tötungen" mit einem Austritt aus der Organisation gedroht.
Redaktion beck-aktuell, 2. August 2017 (dpa).
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