Der UN-Menschenrechtsrat hat Myanmar wegen der Gewalt
gegen die muslimische Minderheit der Rohingya verurteilt. 35 Länder
stimmten am 27.09.2018 für eine entsprechende Resolution, sieben
enthielten sich und Burundi, China und die Philippinen stimmten
dagegen, wie das UN-Menschenrechtsbüro berichtete. Der Rat richtete
eine Kommission ein, die Beweise für Menschenrechtsverletzungen und
Verstöße gegen internationales Recht sammeln soll, damit Täter eines
Tages vor Gericht gestellt werden können. Sie rief die Regierung des
südostasiatischen Landes auf, UN-Mitarbeiter ins Land zu lassen.
Rohingya in Myanmar seit Jahrzehnten unterdrückt
Die Rohingya werden in dem überwiegend buddhistischen Land seit
Jahrzehnten unterdrückt. Nach einem Überfall von Rohingya-Rebellen
startete das Militär im August 2017 eine beispiellose Gewaltwelle.
10.000 Menschen seien ums Leben gekommen, berichteten
UN-Berichterstatter, die Morde, Vergewaltigungen und Folter
dokumentierten. Sie warfen der Armeeführung Kriegsverbrechen und
Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor und verlangten, dass die
Generäle zur Rechenschaft gezogen werden. Die Regierung von
Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi hat die Vorwürfe
zurückgewiesen.
Redaktion beck-aktuell, 1. Oktober 2018 (dpa).
Aus dem Nachrichtenarchiv
Myanmar: Gericht verurteilt zwei Reuters-Journalisten zu sieben Jahren Haft, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 03.09.2018, becklink 2010831
UN: Rohingya-Verfolgung könnte Völkermord darstellen, Meldung der beck-aktuell-Redaktion vom 06.12.2017, becklink 2008525