UN besorgt über Situation von Richtern in Guatemala

Rechtsexperten der Vereinten Nationen haben zunehmende Drohungen und Einschüchterungsversuche gegen Richter und Staatsanwälte in Guatemala angeprangert. Die UN-Experten seien besonders über die Situation der Mitarbeiter des Justiz-Systems besorgt, die mit der UN-Kommission gegen die Straflosigkeit (Cicig) zusammenarbeiten, teilten die Vereinten Nationen am 11.02.2019 in einer Erklärung mit.

Regierung will UN-Korruptionsjäger aus dem Land werfen

Die Bedenken betrafen vor allem den Verfassungsgerichtshof Guatemalas. Dieser hatte die Entscheidung der guatemaltekischen Regierung, die Cicig-Kommission vorzeitig aus dem Land zu werfen, kassiert - die Regierung unter Präsident Jimmy Morales ignorierte das Urteil aber und hielt am Plan, die UN-Korruptionsjäger loszuwerden fest. Dieses Verhalten schwäche den Rechtsstaat des Landes, kritisierten die UN-Experten. Nach monatelangem Streit hatte die Regierung Guatemalas im Januar 2019 das bis September 2019 geltende Mandat der Kommission mit sofortiger Wirkung beendet. Präsident Morales warf den Ermittlern vor, ihre Kompetenzen überschritten und gegen Gesetze verstoßen zu haben.

UN-Appell an guatemaltekische Behörden

Die Vereinten Nationen forderten die guatemaltekischen Behörden in ihrer Erklärung auf, sicherzustellen, dass die Rechtsinstitutionen des mittelamerikanischen Staats reibungslos funktionieren und ohne Einmischung, Bedrohung und Einschüchterung arbeiten können.

Redaktion beck-aktuell, 13. Februar 2019.

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