Das Berliner Systemhaus Arktis IT Solutions hat bundesweit rund 130 Richterinnen und Richter zum Thema "Digitaler Gerichtssaal" befragt. Bis zum 01.01.2026 müssen die Sitzungssäle mit moderner Videokonferenztechnik ausgestattet werden, um Vernehmungen und Beweisaufnahmen zu ermöglichen. Bis Richterinnen und Richter ihre Urteile flächendeckend in hybriden oder vollständig digitalen Verhandlungen sprechen, wird es aber wohl noch etwas dauern. Laut 90% der Befragten steht die Digitalisierung in der Justiz nämlich erst ganz am Anfang.
Dabei sehen viele Juristen neben den Kostenvorteilen noch weitere Chancen in der Digitalisierung der Gerichtssäle: Für knapp drei Viertel der Befragten (74%) gewinnt die Justiz dadurch ein moderneres Image. Darüber hinaus sieht die Richterschaft aber auch Vorteile für die Prozessführung in den Gerichtssälen selbst: So erwarten vier von zehn Befragten (37%) eine Beschleunigung der Abläufe, jeder Dritte rechnet mit einer Vereinfachung der Prozesse.
Die Mehrheit der Befragten (87%) bleibt jedoch skeptisch, ob dadurch auch die eigene Arbeitsbelastung reduziert wird. Zudem fürchten die Richterinnen und Richter technische Pannen während der Verhandlungen: 85% haben Sorge, dass technische Probleme die Abläufe im Prozess verzögern. Fast die Hälfte (48%) befürchtet, dass Technikprobleme im Gerichtssaal ihre Urteile anfechtbar machen könnten.