Türkisches Gericht weist Antrag auf Ende von Wikipedia-Sperre zurück

Ein türkisches Gericht hat die Aufhebung der Sperre des Internet-Lexikons Wikipedia abgelehnt. Als Begründung gab das Gericht am 05.05.2017 in Ankara an, Wikipedia-Artikel brächten "die Türkei mit Terrorgruppen in Verbindung", wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Die Wikimedia-Stiftung hatte ein Ende der Blockade beantragt, die seit 29.04.2017 in Kraft ist.

Beanstandete Inhalte laut türkischer Kommunikationsbehörde noch nicht gelöscht

Als Grund für die Sperre hatte die türkische Kommunikationsbehörde erklärt: "Trotz aller Bemühungen wurde der Inhalt, der fälschlicherweise behauptet, die Türkei unterstütze Terrororganisationen, nicht gelöscht." Offen blieb dabei, um welche Inhalte es sich genau handelt. Nach Angaben des Senders CNN Türk geht es um zwei Artikel auf der englischsprachigen Wikipedia-Webseite über Aktivitäten der Türkei im Bürgerkriegsland Syrien.

Auch Twitter und Youtube schon von behördlichen Blockaden betroffen

Der Chef der Kommunikationsbehörde, Ömer Fatih Sayan, hatte gesagt, vor einem Aufheben der Sperre müsse Wikipedia die betroffenen Inhalte überarbeiten. In der Türkei sind Zehntausende Webseiten gesperrt. Von behördlichen Blockaden betroffen waren in der Vergangenheit auch soziale Medien wie Twitter und Youtube.

Redaktion beck-aktuell, 8. Mai 2017 (dpa).

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