Ein Gericht in Istanbul hat die bekannte türkische Schriftstellerin Asli Erdogan in ihrem Verfahren wegen Terrorvorwürfen freigesprochen. Medienvertreter berichten, dass die im Exil in Deutschland lebende Schriftstellerin am 14.02.2020 von den Vorwürfen der “Untergrabung der staatlichen Einheit“ sowie der “Mitgliedschaft in einer Terrororganisation“ entlastet worden sei. Ihrem Anwalt Erdal Dogan zufolge, wurde sie auch vom Anklagepunkt “Hilfe für eine Terrororganisation“ freigesprochen. Der Vorwurf der "Terrorpropaganda" sei fallengelassen worden.
Prozess richtete sich gegen Unterstützer und Mitarbeiter prokurdischer Zeitung
Der Prozess richtete sich gegen Unterstützer und Mitarbeiter der prokurdischen Zeitung “Özgür Gündem“. Diese war nach dem Putschversuch von 2016 wegen angeblicher Propaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK geschlossen worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan ließ damals zahlreiche Medien und Verlage per Dekret schließen.
Andere Angeklagte werden weiter gerichtlich verfolgt
Anwalt Dogan sagte, er habe Erdogan, die seit 2017 in Frankfurt und Köln lebt, das Ergebnis mitgeteilt: “Sie hat sich sehr gefreut. Sie hofft, dass auch ihre Freunde so bald wie möglich freigesprochen werden.“ Andere Angeklagte wie die prominente Menschenrechtsanwältin Eren Keskin werden weiter gerichtlich verfolgt.
Redaktion beck-aktuell, 14. Februar 2020 (dpa).
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