Recherchen zu "Paradise Papers" führten in Regierungskreise
Mit den 2017 veröffentlichten "Paradise Papers", insgesamt 13,4 Millionen Dokumente, hatten internationale Medien Finanzgeschäfte von Politikern, Prominenten und Konzernen über Briefkastenfirmen offengelegt. Diese sind nicht zwangsläufig illegal, können aber zur Steuervermeidung genutzt werden. Ünker hatte als Wirtschaftsredakteurin bei der türkischen Tageszeitung "Cumhuriyet" an der Recherche mitgearbeitet und war Spuren zu türkischen Firmen mit Sitz in Malta gefolgt. Einige führten zu den Söhnen von Binali Yildirim.
Weiteres Verfahren schon Ende März eingestellt
Ein zweites Verfahren, das wegen ähnlicher Vorwürfe unter anderem der Finanzminister und Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, Berat Albayrak, angestrengt hatte, war schon Ende März 2019 eingestellt worden. Die Anklageschrift sei nicht in der vorgeschriebenen Zeit von vier Monaten vorgelegt worden, sagte Ünkers Anwalt damals.