Thai wegen Beleidigung des Königshauses zu 35 Jahren Haft verurteilt

Wegen Beleidigung des Königshauses ist ein Mann in Thailand zu 35 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Ein Militärgericht in Bangkok sprach den 34-jährigen Wichai Thepwong am 09.06.2017 schuldig, mit verschiedenen Facebook-Einträgen die Monarchie des südostasiatischen Staates verunglimpft zu haben. Dabei ging es um insgesamt zehn Fälle, wie ein Justizsprecher mitteilte. Einzelheiten wurden - wie in solchen Verfahren üblich - nicht genannt.

Strenges Gesetz als Schutz vor "Majestätsbeleidigung"

In Thailand ist das Königshaus durch ein strenges Gesetz vor "Majestätsbeleidigung" geschützt. Seit der Machtübernahme durch das Militär im Mai 2014 gab es bereits mehr als 100 Verurteilungen, viele davon wegen Facebook-Einträgen. Die 35 Jahre Haft sind nach Angaben der Organisation iLaw jedoch die härteste Strafe, die je verhängt wurden. Ursprünglich war Thepwong sogar zu 70 Jahren Haft verurteilt worden. Weil er ein Geständnis ablegt hatte, wurde die Strafe jedoch um die Hälfte reduziert. Gegen das Urteil kann er Berufung einlegen.

Neuer König mit Liebe zu Deutschland

In Thailand ist seit Dezember 2016 König Maha Vajiralongkorn im Amt. Der 64-Jährige hält sich häufig in Deutschland auf. Die Krönung soll erst stattfinden, nachdem der Leichnam seines Vaters, König Bhumibol, in einer feierlichen Zeremonie verbrannt worden ist. Die Einäscherung ist für Ende Oktober 2017 geplant. Bhumibol war mit 70 Jahren dienstältester König der Welt. Er starb im Oktober 2016 mit 88 Jahren.

Redaktion beck-aktuell, 12. Juni 2017 (dpa).

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